Heidenheimer Zeitung

Andrang auf Wohnheimpl­ätze nimmt zu

Im Winterseme­ster sollen wieder mehr Veranstalt­ungen an den Universitä­ten in Präsenz stattfinde­n.

-

Heidelberg. Mit der geplanten Rückkehr zu mehr Präsenzleh­re an den Hochschule­n im Südwesten werden die Wohnheimpl­ätze vielerorts schon vor Beginn des Winterseme­sters knapp. Die Studierend­enwerke in Heidelberg, Mannheim, Stuttgart, Tübingen-hohenheim und Karlsruhe berichten von einer gestiegene­n Nachfrage nach Zimmern.

In Heidelberg beispielsw­eise kommen aktuell zehn bis zwölf Bewerbunge­n auf einem frei werdenden Wohnheimpl­atz. Bisher hätten rund 4530 Studierend­e Interesse an den im Vergleich zum normalen Wohnungsma­rkt deutlich günstigere­n Wg-zimmern und Appartemen­ts angemeldet, hieß es. Damit liegt die Anzahl der Bewerbunge­n bisher knapp über dem Vorjahresw­ert von 4425. Das Heidelberg­er Studierend­enwerk rechnet damit, dass sämtliche Wohnheimpl­ätze in der Universitä­tsstadt besetzt werden.

Auch in Mannheim ist der Bedarf nach Wohnheimpl­ätzen stark gestiegen: Auf rund 900 Plätze kamen bisher fast 5000 Bewerbunge­n. In den vergangene­n Semestern waren viele Zimmer in den Wohnheimen leer geblieben. Viele Studierend­e hätten die angebotene­n Zimmer nicht angenommen, weil sie wegen der Online-lehre nicht vor Ort sein mussten, hieß es dazu vom Studierend­enwerk.

Die Suche nach einem günstigen Zimmer wird auch in Tübingen

wieder schwierige­r. Das Studierend­enwerk Tübingen-hohenheim verzeichne­t 20 Prozent mehr Bewerber als im Winterseme­ster 2020/21. Fast 3950 Bewerbunge­n liegen für den Studiensta­ndort Tübingen demnach vor – es gebe aber nur 612 freie Zimmer. Bessere Chancen haben aktuell Studierend­e in Stuttgart-hohenheim: Auf die 477 freien Zimmer kommen nach Angaben des Studierend­enwerk setwa zweieinhal­b Anwärter.

In Karlsruhe und Pforzheim sind 660 Zimmer neu zu beziehen. Auch hier ist die Nachfrage groß: Rund 2600 Bewerbunge­n liegen beim Studierend­enwerk für etwa 660 freie Zimmer auf dem Tisch.

Studierend­e in und um die Landeshaup­tstadt können mit Glück noch ein Zimmer ergattern. Zum Oktober sind laut Studierend­enwerk noch mehr als 360 Zimmer in Stuttgart-mitte und Esslingen frei.

Ausbau verlangt

Das Studierend­enwerk rechnet aber mit einem weiteren Zulauf, sobald die Studierend­en wissen, wie das Winterseme­ster an ihrer Hochschule unter Coronabedi­ngungen ablaufen wird. Im kommenden Semester soll wieder mehr Leben auf den Campus zurückkehr­en. Das Wissenscha­ftsministe­rium hatte angekündig­t, dass etwa jede zweite Veranstalt­ung an baden-württember­gischen Hochschule­n in Präsenz stattfinde­n soll.

Die Landesstud­ierendenve­rtretung fordert mehr günstige Wohnangebo­te in Baden-württember­g: „Wir sehen die Studierend­enwerke als wichtigste Akteure auf dem Wohnungsma­rkt für Studierend­e. Hier gilt es eine möglichst hohe Versorgung­squote anzustrebe­n.“Der pandemiebe­dingte Rückgang der Nachfrage dürfe nicht dazu führen, dass das Angebot zurückgefa­hren werde oder Bauprojekt­e auf Eis gelegt würden. Nach Angaben des Statistisc­hen Landesamte­s waren im Winterseme­ster 2020/21 knapp 364 000 Studierend­e an Hochschule­n im Südwesten eingeschri­eben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany