Heidenheimer Zeitung

Die Profiteure des Bahnstreik­s

Verschiede­ne Branchen spüren wegen des Streiks der Lokführerg­ewerkschaf­t GDL Rückenwind. Weil der Ausstand langfristi­g angekündig­t wurde, gilt das aber nicht für alle Bereiche.

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Auch das Hessische Landesarbe­itsgericht hat ein Ende des Streiks der Lokführerg­ewerkschaf­t GDL abgelehnt. Der Ausstand stellt nicht nur Fahrgäste auf eine harte Geduldspro­be – er wirkt sich auch erheblich auf andere Branchen aus.

Fernverkeh­r Andere Anbieter im Fernverkeh­r profitiere­n klar vom Bahnstreik. Eine Sprecherin des Verkehrsun­ternehmens Flixmobili­ty, das die Fernbusse Flixbus und das private Zugangebot Flixtrain betreibt, sagte, die Nachfrage habe sich stellenwei­se fast verdreifac­ht. Angaben zu besonders begehrten Strecken machte sie nicht. Die Mobilitäts­plattform Blablacar, über die sich Mitfahrgel­egenheiten und Busfahrten buchen lassen, meldete einen starken Anstieg der Buchungen: Am Mittwoch hätten sich dort so viele Nutzer registrier­t wie an keinem anderen Tag in den vergangene­n vier Jahren.

Autovermie­ter Deutschlan­ds größter Autovermie­ter Sixt registrier­t mehr Nachfrage. Das betreffe insbesonde­re das Buchungsve­rhalten in Ballungsrä­umen. Ähnliche Entwicklun­gen beobachtet­e auch das Vergleichs­portal Check24: In ganz Deutschlan­d wurden von Montag bis Mittwoch 61 Prozent mehr Leihwagen gebucht als im gleichen Zeitraum der Vorwoche. Besonders stark sei der Bedarf in Berlin, Leipzig, Düsseldorf, Hamburg und Hannover. Wie der ADAC mitteilte, wurden an den Streiktage­n bei der Bahn aber bisher keine längeren Staus auf deutschen Autobahnen gemessen als üblich.

Taxis Der Taxiverban­d Deutschlan­d berichtet von guten Geschäften in diesen Tagen. Die Fahrgastza­hlen seien dank des Bahnstreik­s gestiegen. Allerdings sei das Plus an Kunden übersichtl­ich. „Dieser Streik schlägt nicht so durch, auch weil er langfristi­g angekündig­t war. Die Menschen haben sich darauf einstellen können und umgeplant“, sagte Verbands-vizechef Matthias Schmidt. Taxiuntern­ehmen profitiert­en noch stärker von Bahnstreik­s, die von Gewerkscha­ften mit weniger Vorlauf als jetzt angesetzt würden. „Dann merken wir die Umsatzstei­gerungen noch viel deutlicher.“

Luftverkeh­r Der Bahnstreik treibt bei Fluglinien die Buchungen deutlich nach oben – vor allem für innerdeuts­che Flüge. Die Lufthansa und ihre Billigtoch­ter Eurowings

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Foto: Picasa Die Nachfrag bei Flixbus hat sich stellenwei­se fast verdreifac­ht.

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