Heidenheimer Zeitung

Wally und Bavaria, die Eroberer

Der Bartgeier kehrt nach Deutschlan­d zurück – mehr als 100 Jahre nach seiner Ausrottung. Die Auswilderu­ng zweier Jungtiere in den bayerische­n Alpen, die im Juni begann, macht gute Fortschrit­te. Sie ist ein Schritt zum Erhalt der Artenvielf­alt.

-

Erfahrungs­gemäß kann man nichts ausschließ­en, aber das wären Einzelfäll­e. Ich arbeite jetzt seit mehr als 25 Jahren mit Bartgeiern – solch eine Geschichte ist mir noch nicht zu Ohren gekommen. Und wir haben zum Beispiel in Südtirol über Jahre hinweg Bartgeier in Felsnische­n ausgewilde­rt, unter denen Schafe weideten. Sie müssen sich auch seine Anatomie anschauen: Der Bartgeier hat stumpfe Krallen, anatomisch­e Anpassunge­n, da er vor allem Aas- und Knochenfre­sser ist. Allerdings: Wenn sich ihm eine Gelegenhei­t bietet, dann nutzt er sie schon. Beispielsw­eise kann er Schildkröt­en erbeuten. Er trägt sie in die Höhe und lässt sie von dort auf Felsen knallen.

Was machte dem Geier in den Alpen einst den

Am verheerend­sten war die direkte Nachstellu­ng.

Garaus?

Mit der Verbreitun­g der entspreche­nden Waffen konnte er schnell und einfach geschossen werden. Dazu kam, dass es damals um den Wildtierbe­stand im Alpenraum sehr schlecht bestellt war. Die Steinböcke, die in der Ernährung der Bartgeier eine wichtige Rolle spielen, waren bis auf eine Restpopula­tion in den italienisc­hen Alpen ausgerotte­t. Auch von Gämsen und Hirschen waren nur noch kleine Bestände übrig. Zudem haben Bartgeier eine sehr langsame Reprodukti­on. Die erste Brut gelingt meist erst im Alter von acht, neun Jahren. Das ist ein Faktor, der auch die heutige Wiederansi­edlung herausford­ernd macht.

Welche weiteren Faktoren erschweren die Wiedee in ragnustiee r dlwunigld egreib r w iladuecr t im ildgeerhee­i?imen und

? t es h W lässt sich nicht seiner Taten überführen. Was uns aber auffällt, ist, dass die Wiederansi­edlung nicht in allen Regionen gleich gut verläuft. Dahinter verbirgt sich wahrschein­lich auch Wilderei. Wir wissen, dass es Regionen gibt, in denen nach wie vor schlecht über Bartgeier gesprochen wird. Ein weiterer Faktor dürfte die Vergiftung von Tieren mit Rückstände­n aus bleihaltig­er Munition sein.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany