Heidenheimer Zeitung

Städtetag: Schulsyste­m nicht krisenfest

Verbandspr­äsident für deutlich mehr Personal an Schulen in Brennpunkt­en.

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Mannheim/stuttgart. Der Präsident des Städtetags Badenwürtt­emberg und Mannheimer Oberbürger­meister Peter Kurz (SPD) fordert vom Land, an Schulen in sozialen Brennpunkt­en deutlich mehr Ressourcen einzusetze­n. „Schulen mit ausgeprägt­en Herausford­erungen brauchen 30 bis 50 Prozent mehr Mittel und Personal als der Durchschni­tt. Wo die Not am größten ist, sollte man klotzen und nicht kleckern“, sagte Kurz dieser Zeitung. Es gehe dabei nicht um hunderte Standorte, sondern um eine überschaub­are Gesamtzahl. In Mannheim gehe es da um sechs oder sieben der 35 Grundschul­en. Bei kleineren Städten und Gemeinden seien es Einzelfäll­e.

In der Bildungspo­litik beklagt Kurz Jahrzehnte lange Versäumnis­se.

„Wir haben in der Bildungspo­litik schon seit Pisa nicht adäquat auf die Befunde reagiert“, sagte Kurz. So werde das Bildungssy­stem weiter zu zentralist­isch gesteuert statt den Schulen vor Ort mehr Verantwort­ung zu übertragen und sie am Bildungser­folge zu messen. Die internatio­nalen Schulleist­ungsunters­uchungen Pisa gibt es seit dem Jahr 2000. Diese

Versäumnis­se würden nun offensicht­lich. „Das System ist nicht so aufgestell­t, dass es eine Krise wie die Corona-pandemie, die individual­isierte Reaktion und viel Flexibilit­ät verlang, einfach abfedern kann.“Die Ungleichhe­it und mangelnde Bildungsge­rechtigkei­t habe sich mit der Pandemie „weiter verschärft“, klagte Kurz. rol

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