Von Woodstock zum Woodstöckle
Festival-stimmung kam auf am Sonntag bei „Sommer im Park“, denn „Siggi Schwarz & Friends“bescherten dem Publikum ein wahres Rockkonzert – und der Reihe „Sommer im Park“einen neuen Besucherrekord.
Heidenheim. Festival-stimmung kam am Sonntag bei „Sommer im Park“auf, als „Siggi Schwarz & Friends“auf der Bühne standen.
Zuhörer liegen im Gras und auf der Bühne wird kräftig abgerockt: Festivalstimmung kam auf am Sonntag bei „Sommer im Park“, der den am Vortag aufgestellten Besucherrekord schon wieder knackte. Sage und schreibe 500 Besucher fanden sich bei schönstem Sommerwetter ein, um diesem Rockfestival beizuwohnen. Denn dass es eines geben würde, dafür garantierte ein Name: Siggi Schwarz. Das weiß man ja, dass er mit seinen Gitarrenkünsten schon oft eine Art schwäbisches Woodstock bereitet hat, ein Woodstöckle gewissermaßen. Das tat er auch in diesem Fall, und auch in diesem Fall war er nicht allein, sondern hatte Freunde dabei.
International wie immer
Sänger Dave Schaefer aus USA, übrigens ganz in der Nähe von Woodstock, Bassist Danny Osteen aus Detroit, Keyboarder Max Hunt aus England, Schlagzeuger Bernd Elsenhans aus Heidenheim. Und wer jetzt denkt, Heidenheim sei doch nicht international, der möge sich Heidenheim einmal aus der Sicht von Engländern und Amerikanern vorstellen. Und wer weiß, wo sonst noch Siggi Schwarz den Namen Heidenheim schon überall hingetragen hat. Bei seinen Verbindungen wäre es doch gar nicht verwunderlich, wenn Heidenheim als der deutsche Gitarrenstandort
schlechthin angesehen würde.
Aber zum Konzert: Es war laut, und es war das perfekte „Come together“derjenigen, die die gute alte Rockmusik schätzen, und derjenigen, die sie bestens zu spielen wissen. Mit der guten alten Rockmusik ist es ja so, dass man die Hits schon an den ersten Riffs und Akkorden erkennt. So eben bei „Come together“der Beatles mit dem markanten Auftakt
und bei „Locomotive Breathe“von Jethro Tull, gefolgt von „You really got me“der Kinks, Peter Greens „Black Magic Woman“und so weiter und so weiter.
Das alles wiederzuhören, war das pure Vergnügen, zumal die Band ihr Handwerk so virtuos versteht. Das zeigte sich an vielen Soli, natürlich auch den Gitarren-soli von Lokalmatador Siggi Schwarz, der auch auf den Pfaden von „Mister Slow Hand“Eric
Clapton und Cream mit „White room“wandelte.
Hans-peter Schütze vom Brenzpark-team hatte noch scherzend erwähnt, Siggi Schwarz werde ja nun in einer berühmten Gruppe angeheuert werden, in der kürzlich ein Platz freigeworden ist. Nachdem Siggi Schwarz ja kein Schlagzeuger ist, war das Rätsel leicht: Zum Mitglied von ZZ Top fehlt nur noch der Bart. Deren Hits hat er drauf, wie der Zz-top-block bewies.
Noch eine Heidenheimer Musikgröße schaute vorbei: Lee Mayall. Und nachdem er sein Saxophon dabei hatte, musste er natürlich auch auf die Bühne. „Mustang Sally“mit Saxophon-akzenten und der Soulstimme von James Robinson, den Lee Mayall ebenfalls mitgebracht hatte, das hatte was, da erschallte das „Ride, Sally, ride“bald zigfach aus Zuhörermündern.
Sänger Dave Schaefer ließ nicht nur seine Riesen-rock-röhre
wirken, sondern war auch immer im Dialog mit dem Publikum, einem Dialog, der über das übliche „Wo sind die Hände?“weit hinaus ging. Das anfänglich noch brav sitzende Publikum – nicht nur die Hits sind schließlich ein wenig älter geworden – konnte sich seinen Anweisungen kaum entziehen und klatschte und rockte und sang nach besten Kräften mit.
Rundum genossen
Dass auch ein Berufsmusiker wie Siggi Schwarz bereit ist, im Brenzpark aufzutreten, ohne Gage, nur gegen Spenden, dafür dankte Hans-peter Schütze besonders, und er wird den Zuhörern damit aus dem Herzen gesprochen haben, die dieses rund dreistündige Festival rundum genossen hatten. „Natürlich mache ich da mit“, hatte Siggi Schwarz spontan gesagt, und das wird er hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder tun. Denn so ein Festival ist doch äußerst belebend.