Mit Schoko-sekt im Fernsehen
Die beiden Heidenheimer Esther Pfaff und Stefan Hitzler treten mit ihrem Getränk am 12. September bei einer Start-up-show des Tv-senders Vox an.
Im Kelchglas perlt Sekt, die Nase riecht aber etwas anderes: feine Schokolade. Und der Geschmack? Zunächst wie Sekt, danach reine Kakaobohnen, Haselnuss und eine leichte Süße. „Chocolate in a Bottle“heißt das Getränk, das die Heidenheimerin Esther Pfaff vertreibt. In Kürze wird es Millionen von Fernsehzuschauern in Deutschland vorgestellt, denn Esther Pfaff wird mit ihrem Ehemann Stefan Hitzler am Sonntag, 12. September, um 20.15 Uhr beim Sender Vox in der Fernsehshow „Die leckerste Idee Deutschlands“zu sehen sein. Die beiden sind eines von zehn Startups aus dem Lebensmittelbereich, die mit ihren Produkten gegeneinander antreten. Das Siegerprodukt ist ab Montag, 13. September, in allen Rewe-märkten in Deutschland erhältlich.
Beworben hat sich das Ehepaar für die Sendung schon im Oktober mit einem Handy-video, das die beiden auf einer Messe selbst gefilmt haben. Zunächst kam von der Rtl-gruppe, zu der Vox gehört, eine Absage. Für die quirlige Esther Pfaff war das nicht akzeptabel: „Man kann doch nicht etwas für eine Food-sendung ablehnen, was man noch gar nicht geschmeckt hat“, sagt sie. Kurzerhand schickte sie eine Flasche „Chocolate in a Bottle“nach Köln – und erhielt im Nachgang doch noch eine Zusage für die Fernsehsendung.
In Heidenheim gedreht
Schon im Januar wurde beim Ehepaar Pfaff und Hitzler zu Hause gefilmt, im Februar waren die beiden für drei Tage in Köln im Fernsehstudio. Während nebenan „Wer wird Millionär?“aufgezeichnet wurde, traten die beiden im Duell gegen Bastian Heuser und Sebastian Brack an, die einen Whiskey-rosé-aperitif präsentieren.
„Wir haben uns sehr intensiv vorbereitet“, erzählt Esther Pfaff.
In einem dreiminütigen Pitch mussten die beiden ihr Produkt präsentieren, anschließend wurde es von einer Jury und Testessern bewertet. Mittlerweile läuft im Fernsehen bereits die Vorschau für die Sendung, „wir waren auch schon kurz zu sehen“, erzählt Stefan Hitzler. Bei den beiden Heidenheimern steigt die Spannung, welchen Effekt die Fernsehsendung auf ihr Start-up haben wird.
Entstanden ist die Geschäftsidee rein zufällig. Die beiden haben bei einer Italien-reise den Schokoladensekt probiert und waren begeistert vom Geschmack. „Ich habe eine Visitenkarte des Verkäufers mitgenommen, was ich sonst nie mache“, erzählt Esther Pfaff. Zu Hause habe sie versucht, das Getränk nachzubestellen, wurde aber im Internet nicht fündig. „Dann habe ich mich überwunden, dort anzurufen“, erinnert sie sich. Der Produzent des Schokoladensekts ist ein belgischer Sommelier, der in Italien lebt. Hergestellt wird „Chocolate in a Bottle“in Südfrankreich aus der Chardonnay-traube, die zusammen mit Kakaobohnen vergoren wird. „Es ist ein sehr hochwertiger Herstellungsprozess“, beschreibt Stefan Hitzler. Es handelt sich nicht um ein Mischgetränk, sondern einen klassischen Schaumwein, der in der Flasche reift.
Von der Garage zum Lagerraum
Als die erste Palette „Chocolate in a Bottle“in Heidenheim ankam, begann das Ehepaar, damit auf Verbrauchermessen zu gehen. „Wir haben uns einen Messestand zugelegt, Roll-ups und Flyer drucken lassen“, berichtet Esther
Pfaff. Stefan Hitzler, der bei Zeiss in Oberkochen als Softwareentwickler arbeitet, hat die Homepage programmiert, über die das Getränk auch bestellt werden kann. Für ihn ist „Chocolate in a Bottle“ein reines Hobby, „ich schleppe auch eigentlich nur die Kisten“, scherzt er. Die Wochenenden am Messestand empfindet er als angenehmen Ausgleich zu seinem Beruf, bei dem er wenig Kontakt zu Menschen hat und die ganze Zeit am Computer verbringt.
Für Esther Pfaff, die zuvor mit Schulung für Verkaufspersonal selbstständig war, ist das „Chocolate in a Bottle“-unternehmen mittlerweile der Hauptberuf, „und es ist wirklich viel Arbeit“, sagt sie. Angestellte gibt es keine, vom Einkauf über die Werbung bis zum Versand von Ware macht sie alles selbst. Mittlerweile hat sie einen Lagerraum angemietet, da es in der eigenen Garage zu eng wurde für die Flaschen.
Esther Pfaff ist komplett überzeugt von „Chocolate in a Bottle“und hat den Traum, dass ihr Getränk eines Tages nicht nur bei Rewe, sondern in allen Supermärkten erhältlich ist. Ob sie diesem mit „Die leckerste Idee Deutschlands“näherkommt, bleibt bis zum 12. September noch offen.