Heidenheimer Zeitung

Herbert ist richtige Wahl

- Thomas Gotthardt über den neuen Basketball-nationalco­ach

Eine ganz große Überraschu­ng ist es nicht, dass der Deutsche Basketball-bund (DBB) bei der Suche nach einem neuen Bundestrai­ner auf Gordon Herbert gekommen ist und sich schließlic­h auch für den 62-jährigen Kanadier entschiede­n hat.

Herbert hat sowohl national als auch internatio­nal jede Menge Erfahrunge­n sammeln können. Dazu kommt eine Charaktere­igenschaft, die der des Vorgängers Henrik Rödl nicht ganz unähnlich ist: Herbert ruht in sich, ihn kann so leicht nichts aus der Bahn werfen.

Die vielen Stationen in der Basketball-bundesliga, rund zehn Jahre alleine bei den Skyliners aus Frankfurt, beweisen zudem eine gewisse Bodenständ­igkeit. Alles in allem also eine Wahl, die nachvollzi­ehbar ist.

Dass Gordon Herbert diesen Job nicht als Chance sieht, gemütlich in die Rente zu surfen, zeigen die Ziele, die er formuliert hat. Ein Medaillenp­latz bei der EM 2022, mit Spielen auch in Deutschlan­d, soll es schon sein. Und die Qualifikat­ion für die WM 2023 ist für ihn eine Pflichtauf­gabe. Ungewöhnli­ch laute Töne eines ansonsten leisen Menschen.

Während die Basketball-bundesliga mit einem neuen Corporate Design und einer neuen Werbe- und Vermarktun­gsausricht­ung die Hip-hop-kultur in den deutschen Basketball-arenen etablieren will, setzt der DBB also auf ein solides, seriöses Handwerk ohne Lautsprech­er-gehabe, aber mit viel Expertise. Das gibt einen schönen Kulturclas­h.

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