Herbert ist richtige Wahl
Eine ganz große Überraschung ist es nicht, dass der Deutsche Basketball-bund (DBB) bei der Suche nach einem neuen Bundestrainer auf Gordon Herbert gekommen ist und sich schließlich auch für den 62-jährigen Kanadier entschieden hat.
Herbert hat sowohl national als auch international jede Menge Erfahrungen sammeln können. Dazu kommt eine Charaktereigenschaft, die der des Vorgängers Henrik Rödl nicht ganz unähnlich ist: Herbert ruht in sich, ihn kann so leicht nichts aus der Bahn werfen.
Die vielen Stationen in der Basketball-bundesliga, rund zehn Jahre alleine bei den Skyliners aus Frankfurt, beweisen zudem eine gewisse Bodenständigkeit. Alles in allem also eine Wahl, die nachvollziehbar ist.
Dass Gordon Herbert diesen Job nicht als Chance sieht, gemütlich in die Rente zu surfen, zeigen die Ziele, die er formuliert hat. Ein Medaillenplatz bei der EM 2022, mit Spielen auch in Deutschland, soll es schon sein. Und die Qualifikation für die WM 2023 ist für ihn eine Pflichtaufgabe. Ungewöhnlich laute Töne eines ansonsten leisen Menschen.
Während die Basketball-bundesliga mit einem neuen Corporate Design und einer neuen Werbe- und Vermarktungsausrichtung die Hip-hop-kultur in den deutschen Basketball-arenen etablieren will, setzt der DBB also auf ein solides, seriöses Handwerk ohne Lautsprecher-gehabe, aber mit viel Expertise. Das gibt einen schönen Kulturclash.