Gordon Herbert setzt sich hohe Ziele
62-jähriger Kanadier übernimmt als Trainer die deutsche Nationalmannschaft.
Hagen. Wenn Gordon Herbert redet, dann redet er meistens leise und sehr bedächtig. Zuhörer kommen aber schnell zu dem Schluss, dass das keine Masche, sondern geschuldet ist einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem, was er zu sagen hat. Und das dauert manchmal.
Gordon Herbert ist neuer Trainer der deutschen Basketball-nationalmannschaft und damit Nachfolger von Henrik Rödl. Der Deutsche Basketball-bund (DBB) und Rödl hatten sich nach den olympischen Spielen in beiderseitigem Einvernehmen getrennt.
Gordon Herbert, neuer Basketball-trainer der Nationalmannschaft.
Oder wie es Ingo Weiss, der Dbb-präsident, gesagt hat: „Wir haben einvernehmlich gesagt, dass wir einen neuen Trainer wollen.“
Eine Kandidatenliste wurde abgearbeitet (wer auf der Liste stand, wollte Weiss nicht verraten), dann fiel schnell die Entscheidung.
„Uns war schon wichtig, dass wir einen erfahrenen Trainer verpflichten. Wir wollten keine Experimente machen“, sagte Weiss: „Heute ist ein guter Tag für den DBB, für die deutschen Basketballer und für die Gegner bei der EM, die jetzt wissen, dass sie es mit einem Toptrainer zu tun bekommen.“
Herbert unterschrieb einen Vertrag über zwei Jahre mit der Option auf ein drittes – bis 2024. Dann finden in Paris die Olympischen Spiele statt – und Deutschland soll wieder dabei sein. „Das ist natürlich das Ziel“, sagte der 62 Jahre alte Kanadier, der den deutschen Basketball bestens kennt.
Schließlich arbeitete der studierte Psychologe in Würzburg, Frankfurt und Berlin. „Das ist natürlich ein Vorteil. Ich kenne alle Trainer und die meisten Spieler“, sagte Herbert, der zuletzt für die Nationalmannschaft seines Heimatlandes Kanada tätig war. Und Herbert, 27. Bundestrainer der Dbb-geschichte, ist sofort gefordert. Im November beginnt die Qualifikation für die WM 2023. Die Dbb-auswahl trifft auf Polen, Israel und Estland.