Heidenheimer Zeitung

Trumpfen die Albaner von der Alb auf?

Der neu gegründete Albsport-verein Heidenheim geht in dieser Saison in der Kreisliga B 5 an den Start. Der Name des Klubs hat gleich zwei unterschie­dliche Ursprünge.

- Von Dominik Florian

Ja, spielen die Angler jetzt Fußball? Mit einem Blick auf den Spielplan der Kreisliga B 5 könnte man sich eben diese Frage stellen. Denn dort startete am vergangene­n Sonntag der ASV Heidenheim gegen den SC Hermaringe­n II in die neue Saison. Und ASV steht in Heidenheim seit über 60 Jahren als Abkürzung des Angelsport­vereins.

Das bleibt auch in Zukunft so und die Mitglieder werden weiterhin auf Fischfang gehen. Neu ist, dass sie sich die drei Buchstaben in Zukunft mit einem zweiten ASV teilen müssen. „Wir sind nicht der zweite Angelverei­n, es steht für Albsport Verein Heidenheim“, erklärt Remzi Hyseni, der eine der treibenden Kräfte bei der Vereinsgrü­ndung war.

Die Idee für den jüngsten Heidenheim­er Fußballver­ein entstand laut Hyseni vor rund einem Jahr. Damals saß er – noch in Diensten beim RSV Oggenhause­n – mit vier seiner Teamkolleg­en zusammen und schmiedete erste Pläne. „Wir waren nicht ganz zufrieden“, erzählt der Mittelfeld­spieler, „dann haben wir uns überlegt, ob wir nicht unseren eigenen Weg gehen wollen.“Die Pläne wurden konkret, Anträge beim Deutschen Fußball-bund und Württember­gischen Fußballver­band gestellt.

Schwierige Suche nach Platz

Eine größere Hürde stellte die Suche nach einer sportliche­n Heimat dar. Weil die Stadt Heidenheim dem Verein keinen Platz bereitstel­len konnte, ging der Blick etwas weiter. „Nach guten Gesprächen hat der TSV Großkuchen den Daumen gehoben“, blickt Hyseni zurück, „länger hätte es auch nicht dauern dürfen. Es war der letzte Tag der Frist für die neue Saison.“

Schneller als die Platzsuche verlief die Zusammenst­ellung des Teams. Die Idee des ASV fand großen Anklang. Dem Quintett vom RSV Oggenhause­n folgte unter anderem ein Trio von A-ligist Türkspor Heidenheim. Einer der Neuen vom Stadtrival­en ist Brendon Ramanaj, der die Rolle des Kapitäns bekleidet. Insgesamt schlossen sich den Heidenheim­ern so viele Spieler an, dass der neue Verein sogar eine Reserve gemeldet hat. Das Traineramt übernimmt Jashar Maliqi, der in der Vorsaison noch in der Jugend der TSG Nattheim coachte.

Und die Gründungsm­itglieder wurden gleich in die ersten Schritte des Vereins mit einbezogen. „Wir haben ihnen die Entwürfe des Logos und der Trikots gezeigt und sie waren begeistert und haben sie abgenickt. Das hat den Teamspirit noch weiter gestärkt“, erzählt Hyseni.

Blickt man auf die Zusammense­tzung der neuen Mannschaft, fällt auf, dass die Wurzeln vieler der Spieler in Albanien liegen. Die Trikotfarb­en Rot und Schwarz erinnern an die der dortigen Nationalma­nnschaft und Flagge.

Albanische Wurzeln

Könnte hinter Albsport noch etwas anderes stecken? Es kann. „Wir sind von der Alb, viele haben aber auch einen albanische­n Hintergrun­d. Es darf sich jeder aussuchen, was Albsport für ihn bedeutet“, sagt Hyseni. Letztlich sei das aber auch egal, betont der Verantwort­liche des Clubs, ob man daraus albanische Sportler oder Sportler von der Alb lesen möchte. „Wir sind für alle offen. Wir wollen Fußball spielen, Spaß daran haben, das ist unser Ziel“, betont der Klubverant­wortliche. Die Verbindung der beiden geographis­chen Gebiete lässt sich auch beim genaueren Hinschauen auf dem Vereinslog­o ausmachen. Neben dem zweiköpfig­en Adler – dem Wappentier Albaniens – ist der Kartenumri­ss des Heidenheim­er Landkreise­s er zu erkennen.

Wie gut die albanische Verbindung mit der Alb funktionie­rt, werden die ersten Spiele in dieser Saison zeigen. Das erste Testspiel der Vereinsges­chichte endete mit einem 4:0-Erfolg gegen den RSV Oggenhause­n. Mit dem gleichen Ergebnis gewann man das zweite gegen den SV Mergelstet­ten II. Im Bezirkspok­al machte der Neuling bei seiner Pflichtspi­elpremiere schon einmal die Erfahrung, wie es ist, als Verlierer vom Platz zu gehen. Gegen Ligakonkur­rent SG Auernheim/ SV Neresheim gab es ein 0:2.

Besser lief es dann beim Saisonauft­akt der Kreisliga B 5 am vergangene­n Sonntag. Gegen die

Zweite des SC Hermaringe­n holte der ASV einen überzeugen­den 4:0-Heimsieg. Qendrim Statovci brachte den Neuling in der 36. Minute in Führung. Doppeltors­chütze Reiner Fiehl (50., 65.) und Altin Maliqi (75.) sorgten mit ihren Toren nach der Halbzeitpa­use für einen Start nach Maß.

Wenn es nach Remzi Hyseni geht, kann es für die Heidenheim­er genau so weitergehe­n. „Wir wollen vorne mitspielen in der Liga“, sagt der 1. Vorsitzend­e des Vereins, „Aber wir wollen auch Spaß haben und guten Fußball zeigen.“

Landesliga

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Foto: Markus Brandhuber Der ASV Heidenheim tritt – wie hier im Test gegen den SV Mergelstet­ten II – in roten Trikots an. Frauen, Verbandsli­ga
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Foto: Oliver Vogel So kann’s weitergehe­n: Die Ffvlerinne­n feierten zum Auftakt einen klaren Sieg über Musbach.

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