Die Bühlschule bietet viele Möglichkeiten
Die Gemeinschaftsschule gibt es bereits seit 2013. Rektorin Nicole Arndt sieht die Form des Unterrichts als etabliert an.
Grundschule und Hauptschulabschluss: Die Zeiten, in denen nur das auf die Bildungseinrichtung in der Südstadt zutraf, sind längst vorbei – auch wenn manchen auch jetzt noch nicht bekannt ist, dass hinter dem Begriff Bühlschule das pädagogische Konzept einer Gemeinschaftsschule steckt.
Was heute ganz normaler Alltag ist, war im September 2013 freilich noch Neuland: Ein anderes Lernkonzept, beispielsweise mit unterschiedlichen Niveaus und einer Orientierungsstufe bis zur Klasse neun. Schüler werden individueller, ihrem Leistungsstand entsprechend gefördert. „Es ist eine tolle Form, die viele Möglichkeiten bietet“, sagt Rektorin Nicole Arndt über die Gemeinschaftsschule. Und die bietet eben in der Sekundarstufe, in der Ganztagesschule verpflichtend ist, auch einen Realschulabschluss an. „Dass wir das machen, ist manchen Eltern noch nicht bewusst“, sagt die Rektorin.
Keine Konkurrenz zur Realschule
Man sehe sich keineswegs als Konkurrenz zur Realschule, sondern biete Schülern einfach mehr Zeit, sich zu entscheiden, welchen Abschluss sie angehen wollen. „Die Entscheidung fällt erst mit dem Eintritt in Klasse neun“, sagt der stellvertretende Schulleiter Tim Schlichenmaier.
Die Realschulabschlüsse, die an der Bühlschule abgelegt werden, seien in Bezug auf die Leistung ziemlich gut: „Wir hatten zum Abschluss des vergangenen Schuljahres 18 Absolventen mit mittlerer Reife, fünf davon erhielten einen Preis, fünf eine Belobigung“, sagt Schlichenmaier, der in dem Umstand, dass in kleinen Klassen unterrichtet werden könne, einen Vorteil sieht. Ein Unterschied zur reinen Realschule werde nicht gesehen.
Theoretisch könnte die Gemeinschaftsschule auch anbieten, dass dort das Abitur abgelegt werden kann. In der Südstadt findet das jedoch in der Praxis keine Anwendung. „Das wäre sehr aufwendig. Wir haben eine sehr gute Kooperation mit dem Margarete-steiff-gymnasium.
Wenn wir sehen, dass ein Schüler auf dem Gymnasium besser aufgehoben ist, werden wir aktiv“, so die Rektorin.
Auch nach dem Abschluss mit der Mittleren Reife stünde den Schülern der Weg zum Abitur frei. Die Chance sei auch in der Vergangenheit immer wieder ergriffen worden.
Die anfängliche Skepsis gegenüber den Abschlüssen an der Gemeinschaftsschule, die es teils bei Betrieben gegeben habe, sei überhaupt nicht mehr existent. Auch in der Vorbereitung der Schüler auf das Berufsleben und im Blick auf Ausbildungsplätze sei man gut vernetzt und habe starke Partner, so Arndt.
„Insgesamt hat sich die Form der Gemeinschaftsschule gut entwickelt und ist etabliert. Sie bietet auch Chancen für Schüler, die sich nicht in allen Bereichen leichttun und sogenannte Inselbegabungen haben“, so die Rektorin, die die Struktur der Schule in einem Fazit, das nach acht Jahren Anwendung gezogen wird, als „gewinnbringend“bezeichnet.
„Es ist besser, wenn die Kinder länger zusammenbleiben können und sich zusammen weiterentwickeln können“, so Schlichenmaier.