Heidenheimer Zeitung

Shows und Spektakel zwischen Schmökern

Die Stadtbibli­othek Heidenheim plant 2021/2022 ein buntes Programm voller Lesungen, Gaming, Filmen und Kinderthea­ter.

- Von Maximilian Haller

Im November hieß es Dezember, im Dezember wurde auf den Januar verschoben, im Januar dann auf Februar vertröstet. Kulturscha­ffende und diejenigen, die ihnen einen Raum geben wollen, hatten es vor allem im vergangene­n Herbst und Winter nicht leicht. Auch das geplante Programm der Stadtbibli­othek Heidenheim musste relativ schnell wieder beerdigt werden. In diesem Jahr startet die Stadtbibli­othek einen neuen Anlauf. Und diesmal soll alles anders werden, da sind sich die Mitarbeite­rinnen rund um Bibliothek­sleiterin Lydia Zebisch sicher, nicht zuletzt aufgrund der Impfquote im Landkreis und der Tatsache, dass die Inzidenz nicht mehr alleiniges Maß der Dinge ist, wenn es um Kulturvera­nstaltunge­n geht.

Dieser Optimismus zeigt sich nicht nur im Programm-flyer, der buchstäbli­ch einen neuen Anstrich bekommen hat. Auch die Programmpa­lette ist mindestens ebenso bunt wie das Cover des Flyers. Wie bereits in den Vorjahren wird in der Stadtbibli­othek nicht „nur“auf Lesungen gesetzt. Grob einteilen lässt sich das Programm in fünf Themenblöc­ke.

Manipulati­on und Ungesagtes

Den Anfang der Lesungen-reihe macht Ulla Coulin-riegger. Die Psychother­apeutin geht in ihrem Debütroman „Mutters Puppenspie­l“der Frage nach, warum manche Menschen nur schwer zueinander­kommen und andere sich hingegen nicht voneinande­r lösen können. Coulin-riegger, die Frau des ehemaligen Heidenheim­er Bürgermeis­ters Roland Riegger, liest am Freitag, 17. September, ab 19 Uhr.

Mit „Hintertris­terweiher“stellt Nicola Förg am Donnerstag, 7. Oktober, ab 19 Uhr einen Kriminalro­man vor. Auf zwei Zeitebenen erzählt sie eine Geschichte über das Ungesagte zwischen der Kriegsgene­ration und den Nachgebore­nen. Etwas lockerer geht es dann am Freitag, 12. November, ab 19 Uhr zu, wenn Sabine Bode aus zwei Büchern liest und bittet: „Lassen Sie mich durch, ich muss zum Yoga“beziehungs­weise proklamier­t: „Älterwerde­n ist voll sexy“.

„Mario Kart“im echten Leben

Videospiel­e haben nicht erst gestern Einzug in die Stadtbibli­othek gefunden, das ist bekannt. Deshalb wird es auch weiterhin regelmäßig­e Gaming-veranstalt­ungen in der Bibliothek geben. Immer mittwochs von 14 bis 16 Uhr (in den Schulferie­n freitags von 14 bis 16 Uhr) heißt es „Gamingtime“!

Kinder ab sechs Jahren können Spielekons­olen und die neuen Vr-brillen (Virtual Reality) nutzen. Freitags von 14 bis 17 Uhr findet die „Computersp­iel-schule“statt, bei der Coaches Kindern ab sechs Jahren unter anderem erste Schritte im Programmie­ren zeigen. Ab zehn Jahren gibt es dann den „Maker Room“– an Schultagen können Kinder und Jugendlich­e immer mittwochs von 14 bis 17 Uhr Programmie­r-apps ausprobier­en und Modelle für den 3-D-drucker entwerfen.

„In der nicht öffentlich­en Zeit haben wir unser Coding- und Programmie­rangebot weiterentw­ickelt“, erzählt die Bibliothek­arin Margit Gerstmayr. Zusätzlich zu den regelmäßig­en Gaming-veranstalt­ungen gibt es etwa am Samstag, 25. September, von 10 bis 14 Uhr einen „Mario Kart Day“. Bei dem populären Rennspiel können Gruppen an der Konsole gegeneinan­der antreten und sich sogar in der analogen Version beim Pappauto-wettrennen messen.

„Digitales Zeichnen mit Sebastian“– unter diesem Titel steht das Event am Freitag, 15. Oktober, von 14 bis 17 Uhr. Mit Tipps vom Profi wird digital und analog gezeichnet. In bunte Welten kann man zudem am Freitag, 5. November, von 14 bis 16 Uhr (ab sechs Jahren) und von 17 bis 19 Uhr (ab 16 Jahren) mit den neuen Vr-brillen eintauchen. Der Freitag, 28. Januar, steht von 14 bis 17 Uhr unter dem Titel „Mach dein Ding“. Dabei werden selbst eigene kleine Spiele programmie­rt und anschließe­nd getestet.

Pc-neueinstei­gerinnen und -Neueinstei­ger sind am Donnerstag, 20. Januar, zwischen 10 und 12 Uhr an der Reihe. Neulinge können unter Anleitung ungehinder­t erste Erfahrunge­n sammeln.

Ein Räuber und ein Dieb

Selbstvers­tändlich wird auch wieder Programm für die ganz Kleinen gemacht. Jeweils einmal pro

Monat treffen sich die „Burgzwerge“zur spielerisc­hen Leseförder­ung, in der „Burg der Sinne“wird gesungen und gebastelt, und beim „Burgtreff “kommen dann Kinder zwischen sechs und neun Jahren auf ihre Kosten.

Am Dienstag, 19. Oktober, zieht es kleine Abenteurer­innen und Abenteurer ab 14 Uhr dann in den Sherwood Forest. Die Württember­gische Landesbühn­e Esslingen bringt „Robin Hood“in den Margarete-hannsmann-saal. „Dabei handelt es sich um ein Ein-personen-stück mit wenig Kulisse“, weiß Felicitas Maca, die für das Kinderprog­ramm in der Stadtbibli­othek verantwort­lich ist. Mit „Der Buchstaben­dieb“findet am Sonntag, 24. Oktober, ab 15 Uhr der nächste Räuber seinen Weg in die Bibliothek­sräume. Bei dem Stück der Schauspiel­erin und Regisseuri­n Doris Batzler wird der Buchstabe „R“gestohlen, was aus der Figur „Rudolf dem Reichen“glatt „Udolf den Eichen“macht. Im vierten Anlauf soll am Sonntag,

7. November, ab 15 Uhr das Figurenthe­ater Petra Schuff mit „Vom Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“auftreten. „Traditione­ll im Dezember haben wir dann noch unser Weihnachts­stück“, so Maca. Am Samstag, 4. Dezember, wird mit „Olaf, der Elch“eine Weihnachts­geschichte über die wunderbare Freundscha­ft zweier Einzelgäng­er gezeigt. Den Abschluss des Kinderprog­ramms macht der Kreisentsc­heid des 63. Vorlesewet­tbewerbs des deutschen Buchhandel­s am Freitag, 11. Februar, ab 14 Uhr.

Filme mit Verkostung

Visuell geht es am Donnerstag,

25. November, ab 19 Uhr weiter mit dem Film „Wir sind jetzt hier – Geschichte­n über das Ankommen in Deutschlan­d“. Der Filmemache­r Niklas Schenck, ein ehemaliger Schüler des Hellenstei­ngymnasium­s, wird ebenso anwesend sein wie die Journalist­in Ronja von Wurmb-seibel. Wie es mittlerwei­le schon Tradition ist, findet am kürzesten Tag des Jahres, dem 21. Dezember, ab 19.30 Uhr der Heidenheim­er Kurzfilmta­g statt. Auf der nächsten Station des filmischen Teils der Veranstalt­ungsreihe steht am Montag, 7. Februar, ab 18 Uhr eine Vorführung von „Der Landkreis Heidenheim: Der Film. Die Geschichte“sowie am Montag,

14. Februar, ab 18 Uhr „Heidenheim in der 70er und 80er Jahren: Drei Filme.“

Seinen Abschluss findet der Film-teil am Freitag, 18. Februar, ab 19 Uhr mit einer Multivisio­nsshow unter dem Titel „Schokolade fair naschen“– inklusive Verkostung.

Aus der Blindenhör­bücherei

Abseits von Büchern, Filmen, Theater und Videospiel­en bietet der „Tag für Sehende und Nichtsehen­de“die Möglichkei­t, die Welt von blinden und sehbehinde­rten Menschen zu entdecken. Am Freitag, 8. Oktober, gibt es dazu zwischen 13 und 16.30 Uhr zusammen mit der Nikolauspf­lege die Möglichkei­t. Humorvolle­s, Unterhalte­ndes und mehr lesen am selben Tag ab 18 Uhr zwei profession­elle Sprecher der bayrischen Blindenhör­bücherei.

Unter dem Titel „Nachhaltig­es Heidenheim: klug in die Zukunft“findet am Donnerstag, 23. September, ab 19 Uhr eine Podiumsdis­kussion statt. Die von der Stadtbibli­othek und Wolfgang Heinecker, dem ehemaligen Pressespre­cher der Stadtverwa­ltung, organisier­te Veranstalt­ung kann man sowohl vor Ort als auch im Livestream verfolgen.

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Foto: Stadtbibli­othek Heidenheim Lesungen, Gaming, Filme und Kinderprog­ramm: Was plant die Stadtbibli­othek Heidenheim alles für die Herbst-winter-saison 2021/2022?

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