Krebs durch Turbo?
Der 5G-standard wird auch von anderen Branchen herbeigesehnt. Der flächendeckende Ausbau könnte aber noch auf Widerstand stoßen. Der Ausschuss für Wissenschaft und Technikfolgenabschätzung (STOA) des Europäischen Parlaments hat im Juli eine Übersichtsstudie zu möglichen Gesundheitsauswirkungen von 5G veröffentlicht. Der Standard nutzt Frequenzen im Bereich zwischen dem gewohnten Mobilfunk, Mikrowellen, Wlan oder Fernbedienungen.
kam nach Auswertung von knapp 8000 Veröffentlichungen unter anderem zu dem Ergebnis, dass bestimmte Frequenzen (450 bis 6000 Megahertz) wahrscheinlich für Menschen krebserregend seien. Die männliche Fruchtbarkeit beeinflussten sie auf jeden Fall, die weibliche möglicherweise. Zu den höheren Frequenzen warnten die Autoren vor einem „Experiment“an der Bevölkerung bei „völliger Unsicherheit in Bezug auf die Folgen“, sollte es zuvor nicht weitere Untersuchungen geben. jsz
haben die Partner vereinbart.
Dennoch gibt es Kritik: Schadet 5G der Gesundheit, wie es eine Studie im Auftrag des Europaparlaments nahelegt? Vodafone und das Ressort von Landesdigitalisierungsminister Thomas Strobl (CDU) gingen auf Anfrage nicht auf die Studie ein. Beide verwiesen darauf, dass das Bundesamt für Strahlenschutz (BFS) keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch den Mobilfunk erwarte. Dies gelte auch für die derzeit für 5G verfügbaren Frequenzen.
Das Landessozialministerium von Manfred Lucha (Grüne) verwies ebenfalls auf das BFS. „Es geht nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand nicht von negativen gesundheitlichen Auswirkungen durch den Ausbau von 5G aus. Für die zukünftig vorgesehenen höheren Frequenzbänder im Millimeter- oder Zentimeterwellenlängenbereich besteht aufgrund der geringen Anzahl an Untersuchungsergebnissen noch Forschungsbedarf.“Das sei insbesondere für den Bereich zwischen 6 und 300 Gigahertz auch ein Ergebnis der Stoa-studie. „Hierzu sollte auch aus Sicht des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration das Zeitfenster bis zum flächendeckenden Ausbau der entsprechenden Infrastruktur genutzt werden, und parallel dazu soll versucht werden, durch Entwicklung technischer Vorkehrungen im Bereich der Endgeräte, aber auch der notwendigen Infrastruktur eine weitgehende Reduzierung der Exposition zu erreichen.“
Stillschweigen