Heidenheimer Zeitung

Zwist und harte Debatten prägen Parteitag

400 Mitglieder auf der Messe Stuttgart – Gegendemo verläuft nach Angaben der Polizei friedlich.

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Stuttgart. Auf dem Landespart­eitag der AFD in Stuttgart haben sich die Mitglieder der Partei vor allem Schlagabtä­usche und langwierig­e Diskussion­en etwa über die Behandlung von Anträgen geliefert. Wie ein Sprecher der Partei am Sonntag sagte, war am ersten Tag der Veranstalt­ung am Samstag der Haushalt für das laufende Jahr knapp abgelehnt worden. Hier hätten sich „die Querulante­n“durchgeset­zt, sagte er. Zudem sorgte der Vorschlag des Landesvors­tands, den Haushaltsb­ericht für die Jahre 2018 und 2019 sowie die Entlastung des Vorstands nicht zu besprechen, für Protest zahlreiche­r Mitglieder. Der Antrag wurde nur knapp angenommen.

Zuvor hatten Afd-mitglieder den Ausschluss von Pressevert­retern des öffentlich-rechtliche­n Rundfunks vom Parteitag beantragt. Die Mitglieder folgten einem Appell des Vorstands, den Antrag abzulehnen. Auch die Behandlung mehrerer Anträge zur Abwahl von Vorständen lehnte der Parteitag nach längerer Debatte ab.

Afd-chefin Alice Weidel kritisiert­e die Corona-politik scharf.

Als Redner versuchten die Landesvors­itzende Alice Weidel und der innenpolit­ische Sprecher der Bundestags­fraktion, Gottfried Curio, die Mitglieder auf die Bundestags­wahl einzustimm­en. Beide griffen die Bundesregi­erung scharf für ihre Corona-politik an. Zudem thematisie­rten sie den kürzlich beendeten Afghanista­n-einsatz und die Rückholakt­ion von Ortskräfte­n, die Curio als „unerhörten Skandal“bezeichnet­e. Weidel forderte den Rücktritt von Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD).

Eine Kundgebung unter dem Motto „Gegen Spaltung und rechte Hetze“war am Samstag friedlich verlaufen, wie die Polizei mitteilte. Allerdings hätten einige der rund 80 Teilnehmer Parolen auf Straßen und Verteilerk­ästen gesprüht. Für Sonntag waren laut Polizei keine Demos angekündig­t worden.

Zum Parteitag kamen am Wochenende rund 400 Afd-mitglieder in die Messe Stuttgart. Zuvor waren die geplanten Parteitage im Dezember 2020 und Februar dieses Jahres abgesagt worden.

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