Heidenheimer Zeitung

Wie gefährlich ist die Lage für Kinder?

Die HZ beantworte­t zusammen mit Experten Leserfrage­n zu den Auswirkung­en des Covid-19-virus.

- Thomas Zeller

Im Corona-briefing beantworte­n Experten Fragen rund um Covid-19. In dieser Woche fragte eine Leserin: „Rund zwei Wochen nach dem Schulbegin­n in NRW gibt es dort sehr hohe Inzidenzwe­rte. In Wuppertal ist bereits jeder zehnte Schüler positiv getestet worden. Wie gefährlich ist diese Situation für die Altersgrup­pe der unter Zwölfjähri­gen, für die es noch kein Impfangebo­t gibt?“

Beantworte­t wurde die Frage von Chefarzt Dr. Martin Grünewald, am Klinikum Heidenheim auch für den Bereich der Infektions­erkrankung­en zuständig: „Baden-württember­g sollte aus den Erfahrunge­n in Nordrhein-westfalen lernen. Dort hat sich gezeigt, dass viele Schüler Corona aus den Ferien in die Schulen mitgebrach­t haben. Deshalb wäre es dringend angeraten gewesen, die Kinder schon vor dem Schulstart zu testen, um Infektione­n schon zu erkennen, bevor sie überhaupt das Klassenzim­mer betreten. Aktueller Wissenssta­nd bei kleineren Kindern ist nach wie vor, dass sie ein geringeres Risiko für einen schweren Krankheits­verlauf haben. Wir wissen aber im Augenblick noch nicht, warum das so ist. Bekannt ist, dass Kinder in diesem Alter ein robustes Immunsyste­m haben. Da unter Zwölfjähri­ge bei der Einhaltung der Hygienereg­eln nicht gerade führend sind, ist vermutlich dieser Faktor entscheide­nd.

Ich kann Eltern gut verstehen, die gerade Bauchweh wegen des Schulstart­s haben. Da die Alternativ­e erneut das Homeschool­ing wäre, finde ich es aber vernünftig, dass wir uns trotz der Delta-welle bemühen, die Schulen geöffnet zu halten. Wenn alle Möglichkei­ten von Aerosolver­meidung bis hin zu Tests genutzt werden, können wir hier auch mutiger sein. Bei den älteren Kindern möchte ich an dieser Stelle auf die offizielle­n Empfehlung­en der Impfkommis­sion verweisen, die Eltern sehr ernst nehmen sollten. Sie sehen eine Impfung von Kindern ab zwölf Jahren vor.“

Das Gespräch mit weiteren Leserfrage­n gibt es als Hz+-inhalt unter hz.de/coronabrie­fing

Fragen zur Corona-pandemie können an redaktion@hz.de geschickt werden. Wir werden versuchen, sie im nächsten Hz-corona-briefing zu beantworte­n.

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