Heidenheimer Zeitung

Schärfere Regeln für Ungeimpfte ab Donnerstag

Beschränku­ngen gelten abhängig von Hospitalis­ierung. Ministerpr­äsident Kretschman­n sieht Nicht-immunisier­te als „Träger der Pandemie“.

- Von Jens Schmitz (mit dpa)

Von Donnerstag an sollen strengere Corona-maßnahmen in Baden-württember­g in Kraft treten. Das kündigte Gesundheit­sminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart an. Die überarbeit­ete Corona-verordnung sei bereits in den Ressorts abgestimmt. Er denke, dass sie ab Donnerstag in Kraft treten könne, sagte Lucha.

Damit bekommt das Land ein mehrstufig­es Warnsystem, das sich nach der Belegung der Intensivbe­tten richtet. Eine erste sogenannte Warnstufe soll landesweit gelten, sobald 250 Intensivbe­tten mit Covid-19-patienten belegt sind oder 8 von 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen mit Corona-symptomen in eine Klinik eingeliefe­rt worden sind. Dann hätten etwa Ungeimpfte nur noch mit einem negativen PCRTEST Zugang zu bestimmten öffentlich­en Bereichen. Im zweiten Schritt gilt künftig landesweit die 2G-regel (Geimpfte und Genesene), sobald 390 Covid-patienten auf Intensivst­ationen behandelt werden oder die sogenannte Hospitalis­ierungsinz­idenz

bei 12 liegt. Dann hätten Ungeimpfte unter anderem keinen Zutritt mehr zu Restaurant­s, Kultur- und Sportveran­staltungen. Auch der Verdiensta­usfall soll bei ungeimpfte­n Menschen, die in Quarantäne müssen, nicht mehr entschädig­t werden.

Es handle sich nicht um eine Strafaktio­n, sondern habe epidemiolo­gische Gründe, betonte Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne). Sowohl bei den Inzidenzen als auch bei der Hospitalis­ierungsrat­e gebe es zwischen Geimpften und Ungeimpfte­n

inzwischen einen Unterschie­d um den Faktor zehn. „Die Nichtgeimp­ften sind die Träger der Pandemie“, sagte Kretschman­n. Laut Lucha sind 90 Prozent der Corona-patienten auf Intensivst­ationen nicht geimpft. Die Maßnahmen dienen laut Kretschman­n dem Schutz der Gesellscha­ft insgesamt, aber auch dem der Ungeimpfte­n.

Er wolle sich in einem Podcast diese Woche speziell an Impfgegner wenden, sagte Kretschman­n.

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