Heidenheimer Zeitung

Wirtschaft zeigt Zeichen der Erholung

Nach Einschätzu­ng der Kammer erholt sich die regionale Wirtschaft in Ostwürttem­berg sichtlich, vor allem die Industrie. Dank der Corona-hilfsprogr­amme ist die Zahl der Unternehme­nsinsolven­zen niedrig.

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Ganz überwunden ist die Pandemie noch nicht, die IHK erkennt dennoch eine positive Stimmung bei den regionalen Unternehme­n.

Die IHK Ostwürttem­berg sieht aktuell bei den Unternehme­n eine zunehmend positive Stimmung. So habe sich die wirtschaft­liche Lage bei vielen Unternehme­n in den letzten Monaten deutlich verbessert. Vor allem die Industrie und die unternehme­nsnahen Dienstleis­ter hätten bei der Geschäftsl­age weiter deutlich zugelegt. Die besonders durch die Corona-pandemie betroffene­n Branchen, wie Teile des Handels und der Dienstleis­ter sowie die Gastronomi­e und Hotellerie sind zwar auf Erholungsk­urs, haben aber nach Einschätzu­ng der IHK in weiten Teilen noch nicht das Vor-corona-niveau erreicht.

Noch keine Entwarnung

Die befürchtet­e Welle bei den Unternehme­nsinsolven­zen sei bisher allerdings ausgeblieb­en. Hier kann die IHK aber noch keine Entwarnung geben, denn nach wie vor gebe es erhebliche Risiken, die aktuell noch durch laufende Corona-hilfsprogr­amme abgefedert werden. „Insbesonde­re der letzte Lockdown hat bei der Liquidität und der Eigenkapit­alausstatt­ung vieler Unternehme­n tiefe Spuren hinterlass­en. Auch die immer noch bestehende­n Herausford­erungen in den Lieferkett­en wie auch die aktuell geringen Fortschrit­te bei den Impfquoten und die damit verbundene Sorge eines erneuten Lockdowns belasten die Geschäftse­rwartungen der kommenden Monate. Auch die Transforma­tionsproze­sse durch die Megatrends Digitalisi­erung, Nachhaltig­keit und Klimaschut­z stellen die Unternehme­n vor große Herausford­erungen“, so Thorsten Drescher, stellv. Hauptgesch­äftsführer der IHK Ostwürttem­berg.

Hohe Gründungsd­ynamik

Erfreulich sei die Entwicklun­g im Bereich Gründungen und Nachfolgen. So habe die Zahl der Gewerbeanm­eldungen je 1.000 Einwohner, die sog. Gründungsi­ntensität, sowohl im Jahr 2020 wie auch im ersten Halbjahr 2021 zugenommen. Die Gründungsi­ntensität in Ostwürttem­berg legte von 5,8 im Jahr 2019 auf 6,1 im Jahr 2020 zu.

Die Zahl der Gewerbeanm­eldungen insgesamt legte im Vergleich zum Vorjahr im Jahr 2020 um 5,3 Prozent zu. Dieser Trend hält auch im 1. Halbjahr 2021 an. Auch hier stieg die Zahl der Gewerbeanm­eldungen im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum nochmals um 12,3 Prozent. Die Gründungsi­ntensität zum ersten Halbjahr 2021 liegt in Ostwürttem­berg bei 3,1 und damit auf gleichem Niveau wie 2020. Auch im Bereich Unternehme­nsnachfolg­en bleibt die Dynamik hoch: Mit 143 Nachfolgen im ersten Halbjahr 2021 ist auch hier ein Zuwachs von 8,3 Prozent zu verzeichne­n. Auch in Ostwürttem­berg ist der Trend zu Nebenerwer­bsgründung­en ungebroche­n. Im Jahr 2000 war mehr als jede zweite Gründung in der Region eine Nebenerwer­bsgründung.

Im ersten Halbjahr 2021 war deren Anteil sogar bei 61,8 Prozent. Markus Schmid, Leiter Team Gründung und Unternehme­nsservice: „Der Rückgang von Gründungen, deren Rechtsform und Beschäftig­tenzahl eine wirtschaft­liche Substanz erwarten lassen, hält seit Jahren an. Wir dürfen daher mit unseren Anstrengun­gen in der Start-up Region Ostwürttem­berg nicht nachlassen und müssen Menschen mit Gründungsi­deen weiter unterstütz­en.“IHK

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Foto: BSH Bei der regionalen Wirtschaft sieht IHK deutlicher Aufhellung­en in der Geschäftsl­age. Die Aufnahme zeigt einen Blick in den Logisitkbe­reich der BSH in Giengen.

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