Heidenheimer Zeitung

Auch dieses Jahr maue Bilanz für Freibäder im Land

Die Besucherza­hlen im Südwesten haben sich vom pandemiebe­dingten Einbruch noch nicht erholt.

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Karlsruhe. Nicht nur Corona, sondern auch das Wetter hat vielen Freibädern im Südwesten in diesem Jahr erneut die Bilanz vermiest. So zählte die Stadt Mannheim von Ende Mai bis 8. September rund 116 000 Besucher – deutlich weniger als im vergangene­n Corona-jahr (165 000). Im Jahr 2019, vor Ausbruch der Pandemie, hatten 300 000 Badegäste die vier Freibäder der Stadt besucht.

„Das Wetter hat in diesem Jahr eindeutig eine große Rolle gespielt“, sagte die Sprecherin der Stadt. Es sei sehr unbeständi­g gewesen und vor allem der August verregnet. Die meisten Freibadfan­s kämen erst, wenn die Sonne über mehrere Tage scheine.

Die vier Freibäder in Karlsruhe hatten mit fast 260 000 Gästen etwa 50 000 weniger im vergangene­n Jahr – auch hier war das Wetter schuld am nochmalige­n Einbruch, sagte Oliver Sternagel, Geschäftsf­ührer der Bäderbetri­ebe Karlsruhe. Von Vor-coronazahl­en sei man erst recht weit entfernt: Im Jahr 2019 hätte fast eine halbe Million Menschen die Bäder besucht.

Auch wenn die aktuellen Zahlen noch nicht vorliegen, erwartet Sternagel in diesem Jahr wegen entgangene­r Eintrittsp­reise wieder ein deutliches Defizit. Dieses hatte schon 2020 rund zehn Millionen Euro betragen – etwa die Hälfte mehr als im Jahr

Deutlich weniger sprangen in dieser Saison ins Wasser. davor. Profitiert vom schlechten Wetter hätten Erlebnisbä­der. Allein im Juli und August seien rekordverd­ächtige 97 000 Menschen ins Europabad geströmt.

In den drei Freibädern der Stadt Freiburg, darunter einem Sprecher zufolge das letzte Damenbad Deutschlan­ds, ließen sich in dieser Saison zwischen Mai und Ende August rund 146 000 Besucher sehen. Das war etwa ein Drittel mehr als im Vorjahr (107 000). Grund für den Zuwachs – trotz Wetter und Corona – sei, dass 2021 alle drei Bäder geöffnet hatten. Im Vorjahr blieb eines komplett geschlosse­n. Den dominieren­den Faktor für den Badegäste-schwund sieht der Freiburger Sprecher in den coronabedi­ngten Beschränku­ngen der Besucherza­hlen: „Wir durften die Bäder einfach nicht voll machen.“Zum Vergleich: Im Jahr 2019 kamen mehr als 460 000 Besucher.

In die fünf Freibäder der Landeshaup­tstadt Stuttgart kamen rund 380 000 Besucher (Vorjahr: rund 360 000) – einfach deshalb, weil die Corona-besucherko­ntingente höher lagen und drei Wochen länger geöffnet war als im Vorjahr. „Wir sind deshalb ganz zufrieden“, sagte eine Sprecherin. Die Zahl der Besucher in „normalen“Zeiten vor der Pandemie ist dabei aber, wie andernorts auch, in weiter Ferne: Noch 2019 kamen mehr als 760 000 Menschen.

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