Prinz Andrew wehrt sich gegen Klage
Anwalt des Royals bezeichnet Vorwürfe als unbegründet, nicht haltbar und potenziell rechtswidrig
New York/london. Nach wochenlangem Schweigen hat sich der britische Prinz Andrew (61) gegen eine Zivilklage in den USA gewehrt. Ein Anwalt Andrews bezeichnete die Klage bei einer fernmündlichen Anhörung als „unbegründet, nicht haltbar und potenziell rechtswidrig“. Die inzwischen 38 Jahre alte Virginia Giuffre wirft dem zweitältesten Sohn von Queen Elizabeth II. (95) vor, sie als 17-Jährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben – und verlangt eine Entschädigung. Andrew bestritt die Vorwürfe stets.
Die Klage steht in Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal um den verurteilten Sexualstraftäter und Us-multimillionär Jeffrey Epstein, der sich 2019 im Gefängnis das Leben nahm. Prinz Andrew war oft Übernachtungsgast bei Epstein in dessen Anwesen in den USA und der Karibik. Von den Machenschaften seines Freundes und dessen Ex-partnerin Ghislaine Maxwell, die derzeit in einem New Yorker Gefängnis auf ihren Prozess wartet, will er aber weder etwas mitbekommen noch sich daran beteiligt haben. Die beiden sollen jahrelang dutzende
Prinz Andrew setzt sich gegen die Vorwürfe zur Wehr.
Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und anderen Männern zugeführt haben.
Auf den Ruf des Royals haben sich die Vorwürfe bereits ohne Urteil verheerend ausgewirkt. In einem Bbc-interview, das als Befreiungsschlag gedacht war, stritt der Prinz Ende 2019 zwar alles ab, verschlimmerte die Situation damit aber sogar noch. „Ich kann Ihnen absolut kategorisch sagen, dass es (der Missbrauch) nie stattgefunden hat. Ich habe keine Erinnerung daran, diese Dame je getroffen zu haben, überhaupt keine“, beteuerte er damals. Doch ein Foto aus der Zeit des mutmaßlichen Missbrauchs zeigt ihn zusammen mit Giuffre auf Maxwells Londoner Anwesen. Auch wegen anderer Aussagen wurde Andrew als unglaubwürdig wahrgenommen. Er musste sich daraufhin von seinen royalen Aufgaben zurückziehen.