Liebe Perlenkette,
die in dieser Form garantiert nicht in der Schaufensterauslage eines Juweliers zu finden ist. Dich anzuschauen – in freier Natur – macht noch einmal so viel Spaß. Allerdings weiß jeder, dass dazu eine gute Regenbekleidung oder ein Regenschirm in diesen Regenzeiten einfach wichtig ist. Und es braucht den Blick für die Kleinigkeiten am Wegesrand.
Bei mäßigem Niederschlag haben die Regentropfen auch eine entsprechend eher begrenzte Zeit an den Ästen und auch Blättern. In dem Falle (Bild) an einem Weinstock. Und sie kommen dabei ohne Perlenschnur und manchmal schwerem Verschluss aus.
Es scheint auch so, dass die Perlen sich der Stärke des Astwerks anpassen. Dann ist es beinahe doch wieder wie beim Juwelier. Je größer (und schöner) die Klunker umso größer am Ende die Rechnung und die Hoffnung, dass das mit Hingabe und guter Beratung ausgesuchte Schmuckstück auch ankommt und lange eine Freude ist.
Bei diesen nassen „Perlen“ist das jedoch anders. Die Verweildauer hängt davon ab, wann die nächsten Regentropfen den vorhandenen die zufällig gefundenen Plätze streitig machen und sie nach unten auf einen neuen Landeplatz, sprich Ast, oder auf den Erdboden fallen lassen.
Perlenketten sind natürlich keine Erfindung der Neuzeit.
Sie unterliegen vielmehr schon dem Geschmack ihrer Trägerinnen und der Kreativität derer, die diese Schmuckstücke herstellen. Wer sich im Netz umschaut stößt schnell auf Unterscheidungsmerkmale zwischen echten und unechten (sprich künstlichen) Perlen. Bei „richtigen“Perlen stellt man fest, dass sie niemals perfekt sind, während die nachgemachten Perlen meist kreisrund und glatt sind. Sollten sie außerdem leicht gefärbt sein, dann lässt mitunter die Couleur just in der Umgebung der Fadenlöcher nach. Echte Perlen haben einen irisierenden Glanz. Wer sie unter eine Lampe hält, erkennt im künstlichen Licht reflektierende Eigenschaften.
Aber das, liebe Perlenkette, liest du eh nicht. Du bist garantiert echt trotz aller Vergänglichkeit.