Heidenheimer Zeitung

Trendumkeh­r bald nötig

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In den eigenen vier Wänden, ganz unter sich, ist man am sichersten, da fühlen sich viele am wohlsten. Dieser Trend war auch schon vor Corona zu beobachten. Er zeigte sich in dem Bedürfnis, es sich zuhause immer noch schöner zu machen, die beste Kaffeemasc­hine für ein bisschen morgendlic­hes Wohlgefühl zu kaufen und den Balkon oder den Garten zu einer grünen Oase zu gestalten. In Zeiten einer globalen Pandemie hat das Bedürfnis nach Sicherheit noch ganz andere Ausmaße erreicht. Ein Zeichen dafür ist, die Art zu reisen. Wie nie zuvor vertrauen die Deutschen den eigenen vier Wänden auf Rädern, sie fahren mit dem eigenen Auto oder dem Wohnwagen weg.

Dieser Trend ist angesichts der Lage absolut verständli­ch und wahrschein­lich sogar sinnvoll, wenn man auf die Infektions­zahlen blickt. Im eigenen Auto ist die Ansteckung­swahrschei­nlichkeit geringer als in Zug, Flugzeug oder Bus. Er hat aber Schattense­iten. So waren laut ADAC in der Ferienzeit mehr Autos auf den Straßen als vor Corona. Mit den üblichen Folgen: Mehr Staus, mehr Unfälle, mehr Abgase.

Im nächsten Sommer, wenn Corona hoffentlic­h zu einem Randthema verblasst, müssen Reisebranc­he, Verkehrsbe­triebe und die Politik alles daran setzen, den Trend umzukehren – indem sie Reisen vor allem mit der Bahn so attraktiv gestalten, dass das Auto im Vergleich dazu unbequem und teuer wird.

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Caroline Strang zum Trend zu Reisen in Auto und Wohnwagen

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