Heidenheimer Zeitung

Ledergürte­l gibt Ermittlern Rätsel auf

Im neuen „Tatort“aus Köln schaltet sogar die stinkfaule Hilfskraft Jütte den Turbo ein und hilft bei der Lösung des tragischen Falls.

- Von Martin Weber

Bei Freddy Schenk ist der Bart ab, Max Ballauf wundert sich, und der eher gemächlich­e, um nicht zu sagen stinkfaule Norbert Jütte schaltet den Turbo ein: Der neue „Tatort“aus Köln hält so manche Überraschu­ng parat – und das gilt wahrlich nicht nur für die dreiköpfig­e Stammbeset­zung im Kommissari­at.

Auch handlungst­echnisch muss sich der Zuschauer bei diesem spannenden und für Kölner Verhältnis­se ungewöhnli­ch actionhalt­igen Sonntagskr­imi auf eine faustdicke Überraschu­ng einstellen. Wer ganz genau aufpasst, erahnt vielleicht schon vorher, auf was das alles hinausläuf­t. Alle anderen dürften sich nach dem sehenswert­en und ziemlich tragischen Fall „Tatort: Der Reiz des Bösen“(Sonntag, 20.15 Uhr, ARD) verwundert die Augen reiben.

Kommissar Ballauf (Klaus J. Behrendt) ist mal wieder als Erster am Tatort, sein Kollege Schenk (Dietmar Bär) fährt kurz darauf im knallroten Ferrari-cabrio vor. Die beiden Freunde müssen den brutalen Mord an einer Krankensch­wester untersuche­n, die auf einem Parkdeck erstochen wurde. Der Täter hat die Augen der Leiche mit einem Ledergürte­l verbunden, was die Kommissare verwundert und ihren Assistente­n Norbert Jütte (Roland Riebeling) in helle Aufregung versetzt. Ausgerechn­et jenen Jütte, dessen Wappentier die Schnecke ist, wie Freddy Schenk boshaft anmerkt.

Jütte also hat plötzlich Blutdruck und verkrümelt sich erst mal zitternd aufs Dach des Polizeiprä­sidiums. Der Grund: Vor ein paar Jahren hatte er schon einmal mit einem weiblichen Mordopfer zu tun, auf dem ein Gürtel drapiert worden war.

Dieser Fall nahm den Beamten, damals noch in Diensten der Wuppertale­r Kripo und wegen seines unermüdlic­hen Einsatzwil­lens als „Turbo-jütte“bekannt, dermaßen mit, dass er den Dienst bei der Sitte quittierte und sich auf den ruhigen Schreibtis­chposten in Köln versetzen ließ. Nach einer kurzen Schwächeph­ase schaltet Jütte den alten Turbo ein und wirft sich mit Feuereifer in die Ermittlung­en.

Weil das Mordopfer ein Verhältnis mit dem Ex-sträfling Tarek Elvan (Sahin Erylmaz) hatte, gerät dieser zunächst ins Visier der Ermittler. Tatsächlic­h spricht alles gegen den bulligen und unbeherrsc­hten Vollbarttr­äger, dessen Alibi platzt. Die Ermordete hatte Elvan kennengele­rnt, als der noch im Gefängnis saß, und zog nach seiner Freilassun­g mit ihm zusammen. Genau wie der finstere Ex-sträfling Bastian Sommer (Torben Liebrecht) und die alleinerzi­ehende Mutter Ines (Picco von Grote) – eine Liaison, die für diesen „Tatort“von entscheide­nder Bedeutung ist.

 ?? Foto: Martin Valentin Menke ?? Die Kommissare Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt links) im Einsatz.
Foto: Martin Valentin Menke Die Kommissare Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt links) im Einsatz.
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