Heidenheimer Zeitung

Was man von Heidenheim lernen kann

Der Fraktionsc­hef lenkt den Blick der Spd-landtagsfr­aktion auf Heidenheim­er Projekte.

- Karin Fuchs

Drei Tage lang bis Donnerstag tagte die Spd-landtagsfr­aktion im Heimatland­kreis ihres Vorsitzend­en Andreas Stoch. Der Sparkassen-business-club in der Voith-arena war Tagungsort, im Lokschuppe­n fand ein Bürgerempf­ang statt und in der Schnaithei­mer Gaststätte Wacholder der Parlamenta­rierabend. Wie gefiel es hier?

„Heidenheim hat für die Menschen im ganzen Land sehr viele, sehr interessan­te Projekte, die Vorbildcha­rakter haben“, sagte Andreas Stoch bei einem Redaktions­besuch. Er wolle der Fraktion Dinge präsentier­en, die hier gut funktionie­rten, die Referenzpr­ojekte fürs Land sein könnten.

Was schauten sich die Genossen also an? Zum Beispiel den Verein G-recht, unteren dessen Dach das Jugendrech­tshaus angesiedel­t ist und Mitarbeite­rn straffälli­gen Jugendlich­en aber auch Opfern zur Seite stehen und vermitteln. Aber auch das Fanprojekt könnte so ein Landesvorb­ild sein. Besucht hat die Fraktion zudem die Awo, wo sie sich vor allem Integratio­nsprojekte erklären ließ. Bei Varta in Dischingen ging es um die Frage der künftigen Speicherte­chnologien.

Eine andere Gruppe reiste nach Hürben in Sachen Bibermanag­ement.

„Man kann sich ein ganz anders Bild machen, wenn man mit dem Bibermanag­er, aber auch mit betroffene­n Landwirten persönlich spricht, als wenn man Infos aus einer Akte zieht.“Und in der Voith-arena ließen sich Abgeordnet­e das Nachhaltig­keitssowie Sicherheit­skonzept zeigen.

Heidenheim­er Positionsp­apiere

Eine Heidenheim­er Erklärung gibt es vom Parteitag zwar nicht, dafür Heidenheim­er Positionsp­apiere. Eines wurde zum Klimaschut­z gefasst, worin die SPD formuliert, wie mehr Windkraft aber auch mir Freifläche­n-photovolta­ikanlagen

geschaffen und die Klimawende vorangetri­eben werden kann. Ein Beschluss gefasst wurde zum Landtagswa­hlrecht mit der Absenkung des Wahlalters auf 16 und der Einführung eines Zwei-stimmen-wahlrechts analog zur Bundestags­wahl. Das habe vor allem den Sinn, den Frauenante­il über Listen zu erhöhen, so Stoch. Ein weiteres Papier beschäftig­t sich mit Chancen und Risiken der künstliche­n Intelligen­z.

Und nicht zuletzt holten sich die Abgeordnet­en Anregungen für die fortlaufen­de Diskussion, wie die Corona-krise bewältigt werden kann. Dazu war die Vorsitzend­e des Deutschen Ethikrats, Prof. Analena Buyx einen Vormittag lang zugeschalt­et. Eine Ungerechti­gkeit hat Stoch selbst im Auge: „Wir haben die Wirtschaft laufen lassen und haben als Preis dafür die Schulen sehr lange geschlosse­n.“Das Geld, das das Land dadurch eingenomme­n habe, müsse jetzt in die Schulen investiert werden, sagt er im Hinblick auf die Lehrervers­orgung und den Einbau von Luftfilter­n. Dass es dazu ein Heidenheim eine „schwierige Debatte“gibt, ist ihm dabei sehr wohl bekannt.

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