Für Gesundheit und Natur auf neuen Wegen gehen
Am Sonntag wird der vom Sternenkässle unterstützte Barfußpfad beim Hasenloch eingeweiht. Und der neue Naturlehrpfad II wird eröffnet.
Bei Manuela Winkler von den Naturfreunden Giengen hat sich schon aufgeregte Vorfreude breitgemacht. Am Sonntag, 19. September, um 11 Uhr kann endlich die Einweihung des Barfußpfades beim Naturfreundehaus gefeiert werden. Bereits seit drei Jahren haben die Initiatorin und ihre Mitstreiter den Pfad als neue Attraktion fürs Hasenloch im Hinterkopf. Als dann zur Tat geschritten werden sollte, musste das Naturfreundehaus wegen Corona schließen. Dies bedeutete einen totalen Ausfall der Einnahmen bei fortlaufenden Kosten des Unterhalts. Die Naturfreunde nutzten die Chance und bewarben sich mit ihrem Projekt bei der Giengener Spendenaktion Sternenkässle. Mit Erfolg: Es wurde mit 18,5 Prozent der Stimmen von der Bevölkerung als eines von drei Spendenobjekten ausgewählt. Im Aktionszeitraum kamen dann rund 6800 Euro zusammen. Wegen den Kontaktbeschränkungen konnte jedoch nicht wie geplant im Frühjahr mit den Bauarbeiten begonnen werden. Doch nun ist der Pfad fertiggestellt.
Interessierte sind am Sonntag zum Probelaufen oder einfach nur zum Ansehen eingeladen. Winkler hat den Pfad teilweise schon getestet und ist begeistert. Den gesamten Weg zu gehen, hat sie sich jedoch für Sonntag aufgespart. Insgesamt ist er 18 Meter lang und zirka einen Meter breit. Der mit Halbstämmen eingefasste Pfad wurde mit unterschiedlichen Materialien befüllt, um verschiedene Sinneseindrücke zu erzeugen. Darunter unterschiedlich große Steinarten wie Sand, Kiesel und kleinere Baggersteine, aber auch Kunstrasen, Erde und Rindenmulch sowie Hackschnitzel und Tannenzapfen.
Barfußlaufen soll gesund sein
Laut den Naturfreunden soll Barfußlaufen ein unmittelbares Gefühl für die Natur schaffen, das Gehirn von Reizüberflutung befreien sowie die Psyche und das Immunsystem stärken. Man soll dabei eine tiefe, oft neue Verbindung zur Umwelt und auch zu sich selbst erfahren.
Im Anschluss an die Einweihungsfeier besteht die Möglichkeit,
den neuen Naturlehrpfad II unter der sachkundigen Führung von Karl-heinz Müller, promovierter Biologe an der Universität Ulm, zu begehen. Aus seiner Feder stammen die 26 Infotafeln, die den Weg säumen und Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt des Waldes verraten. Der Pfad beginnt am Naturfreundehaus, führt 500 Meter in den Wald hinein und wieder zurück. „Ursprünglich war ein Rundweg geplant, der jedoch aufgrund von Jagdrevieren nicht umgesetzt werden konnte“, so Ernst Manet, Mitglied im Vorstand der Naturfreunde Giengen und der Agendagruppe Umwelt und Biotope.
Letztgenannte entwickelte bereits den ersten Naturlehrpfad.
Infotafeln häufig zerstört
Gemeinsam mit Karl-heinz Müller, ebenfalls in der Agendagruppe aktiv, habe sich Manet um die Umsetzung der Fortsetzung gekümmert. Der Naturlehrpfad II sei relativ eben und könne damit auch von Menschen genutzt werden, die nicht so gut zu Fuß seien. Manet hofft, dass die Hinweisschilder von Vandalismus verschont bleiben. Die Tafeln des in die Jahre gekommenen Naturlehrpfades I auf dem Schießberg würden ständig mutwillig beschädigt und müssten repariert werden.
Der 3,3 Kilometer lange Weg wurde 2007 erstellt und befasst sich mit geogologischen und naturkundlichen Besonderheiten der Giengener Landschaften.
Am Sonntag ist für Verpflegung im Naturfreundehaus gesorgt. Das Hasenloch hat im August seinen Betrieb wieder aufgenommen, allerdings momentan nur sonntags von 10 bis 19 Uhr. „Das Ziel ist, zu den normalen Öffnungszeiten zurückzukehren.“Vor Corona hatte das Hasenloch auch an den Mittwochnachmittagen sowie an den Samstagen geöffnet.