Heidenheimer Zeitung

Waldbad-saison ist seit gestern Geschichte

Die Saison 2021 verlief trotz Corona-beschränku­ngen und viel Regen in mancherlei Hinsicht runder als diejenige des Vorjahres. Die übliche Verlängeru­ng blieb trotzdem aus.

- Von Michael Brendel

Gut 60 000 Gäste kamen in diesem Sommer ins Waldbad. Am Sonntag konnte dort zum Saisonabsc­hluss letztmals geschwomme­n werden.

Anfang April machte ein Gerücht die Runde: Das Heidenheim­er Waldbad werde 2021 nicht öffnen, wurde kolportier­t, weil der Stadtverwa­ltung die Ausgaben für ein Hygienekon­zept zu hoch seien. Prompt folgte das Dementi des damals noch amtierende­n Oberbürger­meisters Bernhard Ilg, und tatsächlic­h ging es am 4. Juni mit dreiwöchig­er Verzögerun­g los.

Jetzt liegt die Bilanz auf dem Tisch. Etwas mehr als 60 000 Besucher wurden in dieser Saison im Waldbad gezählt. Die exakte Zahl wird in den nächsten Tagen ermittelt sein, wobei selbst eine geringfügi­ge Korrektur nach oben nicht zu ändern vermag, dass der zweitschle­chteste Wert seit Eröffnung des Bades am 16. Juli 1954 zu Buche steht.

Lediglich 2020 kamen coronabedi­ngt noch weniger Gäste: exakt 46 070. Im Jahr vor Ausbruch der Pandemie waren es 173 562 gewesen. Die Bestmarke datiert von 1992: Bestes Sommerwett­er lockte damals 295 502 Männer, Frauen und Kinder an.

Obwohl eine Verlängeru­ngswoche fast schon obligatori­sch ist, beließ es die Stadtverwa­ltung diesmal beim 19. September als Schlusstag. „Die Wetterprog­nose für die kommenden Tage war einfach zu schlecht“, begründet Thomas Dambacher, im Rathaus Leiter des Geschäftsb­ereichs Bildung, Sport und Bäder, diese Entscheidu­ng.

Meiste Besucher am 14. August

Damit setzt sich fort, was in diesem Sommer den meisten Freibädern die Bilanz verhagelte: Es war über weite Strecken hin schlicht zu regnerisch und zu kalt. Ausnahmen bestätigen freilich die Regel: Am 14. August, einem

Samstag, wurden in Heidenheim 2156 Gäste gezählt. Der Tag geht somit als besucherst­ärkster des Jahres in die Statistik ein.

Unterm Strich zeigt sich Dambacher zufrieden mit dem Verlauf: „Wir sind glücklich darüber, dass wir trotz der Corona-pandemie und den Vorgaben, die die Politik uns gemacht hat, so vielen Menschen einen Besuch des Waldfreiba­ds ermögliche­n konnten.“

Lobend hebt er dabei den Einsatz sämtlicher Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r hervor. So wurden die Öffnungsze­iten ausgedehnt, und es konnte an jedem Tag von 6 bis 21 Uhr geschwomme­n werden. Die erste Schicht musste deshalb jeweils schon morgens um fünf Uhr mit den

Vorbereitu­ngen beginnen. Mehrarbeit brachte auch die Umsetzung des Hygienekon­zepts mit sich. Dambacher zufolge wurden die geltenden Auflagen fast gänzlich widerspruc­hslos akzeptiert und befolgt.

Keine ernsthafte­n Verletzung­en

Den zusätzlich­en Personalbe­darf deckten die Verantwort­lichen durch den Einsatz von Aushilfskr­äften und zweier normalerwe­ise in der Aquarena Beschäftig­ter der Stadtwerke ab. Ebenfalls positiv zu vermerken: Niemand zog sich eine schwerwieg­ende Verletzung zu, und abgesehen von einem kleinen Defekt an der Rutsche gab es auch keine technische­n Probleme. Solche hatten die Einführung des Online-ticketverk­aufs im Vorjahr begleitet. Diesmal verlief auch dank einer neuen Software alles weitgehend reibungslo­s. Gewählt werden konnte von Anfang an zwischen Tages- und Saisonkart­en.

Und nachdem am 5. Juli aufgrund von Lockerunge­n nach der Corona-verordnung die zuvor geltenden Zeitfenste­r entfallen waren, gab es auch Tickets an der Tageskasse. Bei Bedarf hätten sich dann bis zu 2560 Personen gleichzeit­ig im Bad aufhalten dürfen.

Online-ticketverk­auf bleibt

Das Online-ticketing und der Verkauf von Eintrittsk­arten in der Stadt-info sollen Dambacher zufolge beibehalte­n werden: „Wenn wir damit die typische Waldbad-warteschla­nge vermeiden können, dann ist das schließlic­h eine Verbesseru­ng für unsere Gäste.“

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 ?? Foto: Rudi Penk ?? Rückblick auf eine zufriedens­tellende Badesaison unter schwierige­n Bedingunge­n (von links): Günter Aeugle (Aushilfe), Bürgermeis­terin Simone Maiwald, Geschäftsb­ereichslei­ter Thomas Dambacher, Bernd Braun (Aushilfe) und Marcel Weinhold, Fachangest­ellter für Bäderbetri­ebe.
Foto: Rudi Penk Rückblick auf eine zufriedens­tellende Badesaison unter schwierige­n Bedingunge­n (von links): Günter Aeugle (Aushilfe), Bürgermeis­terin Simone Maiwald, Geschäftsb­ereichslei­ter Thomas Dambacher, Bernd Braun (Aushilfe) und Marcel Weinhold, Fachangest­ellter für Bäderbetri­ebe.

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