Waldbad-saison ist seit gestern Geschichte
Die Saison 2021 verlief trotz Corona-beschränkungen und viel Regen in mancherlei Hinsicht runder als diejenige des Vorjahres. Die übliche Verlängerung blieb trotzdem aus.
Gut 60 000 Gäste kamen in diesem Sommer ins Waldbad. Am Sonntag konnte dort zum Saisonabschluss letztmals geschwommen werden.
Anfang April machte ein Gerücht die Runde: Das Heidenheimer Waldbad werde 2021 nicht öffnen, wurde kolportiert, weil der Stadtverwaltung die Ausgaben für ein Hygienekonzept zu hoch seien. Prompt folgte das Dementi des damals noch amtierenden Oberbürgermeisters Bernhard Ilg, und tatsächlich ging es am 4. Juni mit dreiwöchiger Verzögerung los.
Jetzt liegt die Bilanz auf dem Tisch. Etwas mehr als 60 000 Besucher wurden in dieser Saison im Waldbad gezählt. Die exakte Zahl wird in den nächsten Tagen ermittelt sein, wobei selbst eine geringfügige Korrektur nach oben nicht zu ändern vermag, dass der zweitschlechteste Wert seit Eröffnung des Bades am 16. Juli 1954 zu Buche steht.
Lediglich 2020 kamen coronabedingt noch weniger Gäste: exakt 46 070. Im Jahr vor Ausbruch der Pandemie waren es 173 562 gewesen. Die Bestmarke datiert von 1992: Bestes Sommerwetter lockte damals 295 502 Männer, Frauen und Kinder an.
Obwohl eine Verlängerungswoche fast schon obligatorisch ist, beließ es die Stadtverwaltung diesmal beim 19. September als Schlusstag. „Die Wetterprognose für die kommenden Tage war einfach zu schlecht“, begründet Thomas Dambacher, im Rathaus Leiter des Geschäftsbereichs Bildung, Sport und Bäder, diese Entscheidung.
Meiste Besucher am 14. August
Damit setzt sich fort, was in diesem Sommer den meisten Freibädern die Bilanz verhagelte: Es war über weite Strecken hin schlicht zu regnerisch und zu kalt. Ausnahmen bestätigen freilich die Regel: Am 14. August, einem
Samstag, wurden in Heidenheim 2156 Gäste gezählt. Der Tag geht somit als besucherstärkster des Jahres in die Statistik ein.
Unterm Strich zeigt sich Dambacher zufrieden mit dem Verlauf: „Wir sind glücklich darüber, dass wir trotz der Corona-pandemie und den Vorgaben, die die Politik uns gemacht hat, so vielen Menschen einen Besuch des Waldfreibads ermöglichen konnten.“
Lobend hebt er dabei den Einsatz sämtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor. So wurden die Öffnungszeiten ausgedehnt, und es konnte an jedem Tag von 6 bis 21 Uhr geschwommen werden. Die erste Schicht musste deshalb jeweils schon morgens um fünf Uhr mit den
Vorbereitungen beginnen. Mehrarbeit brachte auch die Umsetzung des Hygienekonzepts mit sich. Dambacher zufolge wurden die geltenden Auflagen fast gänzlich widerspruchslos akzeptiert und befolgt.
Keine ernsthaften Verletzungen
Den zusätzlichen Personalbedarf deckten die Verantwortlichen durch den Einsatz von Aushilfskräften und zweier normalerweise in der Aquarena Beschäftigter der Stadtwerke ab. Ebenfalls positiv zu vermerken: Niemand zog sich eine schwerwiegende Verletzung zu, und abgesehen von einem kleinen Defekt an der Rutsche gab es auch keine technischen Probleme. Solche hatten die Einführung des Online-ticketverkaufs im Vorjahr begleitet. Diesmal verlief auch dank einer neuen Software alles weitgehend reibungslos. Gewählt werden konnte von Anfang an zwischen Tages- und Saisonkarten.
Und nachdem am 5. Juli aufgrund von Lockerungen nach der Corona-verordnung die zuvor geltenden Zeitfenster entfallen waren, gab es auch Tickets an der Tageskasse. Bei Bedarf hätten sich dann bis zu 2560 Personen gleichzeitig im Bad aufhalten dürfen.
Online-ticketverkauf bleibt
Das Online-ticketing und der Verkauf von Eintrittskarten in der Stadt-info sollen Dambacher zufolge beibehalten werden: „Wenn wir damit die typische Waldbad-warteschlange vermeiden können, dann ist das schließlich eine Verbesserung für unsere Gäste.“