Heidenheimer Zeitung

Grün-schwarz schafft 1200 Stellen und tilgt Schulden

Koalitions­spitze einigt sich auf Haushaltse­ntwurf für 2022. Landesweit­es Öpnv-ticket für Jugendlich­e geplant.

- Von Roland Muschel

Die Spitzen der Landesregi­erung haben sich auf den Haushaltse­ntwurf für 2022 geeinigt. Erste Details haben die Koalitionä­re am Wochenende bekanntgeg­eben. Danach will Grünschwar­z 1200 neue Stellen schaffen und eine knappe halbe Milliarde Euro an Corona-schulden tilgen. Zugleich investiert die Koalition rund 915 Millionen Euro zusätzlich. „Den begrenzten Spielraum werden wir gezielt nutzen, um die Folgen der Pandemie abzufedern, etwa an Schulen oder im Einzelhand­el“, sagte Finanzmini­ster Danyal Bayaz (Grüne). Man investiere zugleich in die Digitalisi­erung von Verwaltung und Wirtschaft, in Innovation­en und Klimaschut­z.

Vom Personalau­fwuchs profitiert vor allem der Bereich von Justizmini­sterin Marion Gentges (CDU) mit mehr als 400 neuen Stellen. Gestärkt werden damit vorrangig der Vollzug, aber auch Gerichte und Staatsanwa­ltschaften. Bildungsmi­nisterin Theresa Schopper (Grüne) kann mit 210 zusätzlich­en Deputaten planen; das ist der zweitgrößt­e Aufwuchs. Sie hatte zunächst einen Bedarf von mehr als 1500 Neustellen angemeldet. Die Zusatzdepu­tate sind zur besseren Bewältigun­g der Inklusion sowie zur Entlastung von Rektoren vorgesehen. Mit 184 weiteren Stellen für den öffentlich­en Gesundheit­sdienst darf Sozialmini­ster Manfred Lucha (Grüne) rechnen.

Grünen-fraktionsc­hef Andreas Schwarz hob bei den Programm-mitteln die Einführung eines landesweit­en Jugendtick­ets für den gesamten öffentlich­en Nahverkehr im Land zum Preis von 365 Euro pro Jahr hervor. Im Etat 2022 schlägt sich das Projekt mit 27 Millionen Euro nieder. Cdu-fraktionsc­hef Manuel Hagel betonte die Stärkung der Justiz und die Fortführun­g der Einstellun­gsoffensiv­e bei der Polizei.

Die Opposition wirft der Koalition vor, die schwarze Null sei 2022 nur möglich, weil Grünschwar­z beim jüngsten Nachtrag für den Etat 2021 Kredite über 1,2 Milliarden Euro aufgenomme­n hat. SPD, FDP und AFD bezweifeln die Rechtmäßig­keit dieses Vorgehens.

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