Heidenheimer Zeitung

Tesla ist wie ein Joghurt-becher

- Sophie-marie- Erxmeyer

Mit der steigenden

Inflations­rate und immer höheren Preisen am Immobilien­markt nimmt auch die Suche nach alternativ­en Wertanlage­n Fahrt auf. Oldtimer könnten so eine sein. Wie der Markt sich aktuell entwickelt und ob es irgendwann E-oldtimer gibt, erklärt Matthias Knödler. Der studierte Maschinenb­auer ist seit 29 Jahren im Oldtimer-geschäft aktiv.

Herr Knödler, wie hat sich der Oldtimer-markt in letzter Zeit entwickelt? Beobachten Sie, dass die Nachfrage steigt? Matthias Knödler:

Seit ich im Geschäft bin, sind die Preise eigentlich noch nie runtergega­ngen. 1990 ist eine Ferrari-blase geplatzt, gerade ebbt eine bei Porsche ab, aber grundsätzl­ich ist der Markt konstant oder leicht steigend. Im Moment empfinde ich ihn eigentlich als sehr dynamisch: Einerseits habe ich mehrere Kunden, die aus ihrer Sammlung Etliches verkaufen. Es gibt aber auch generell eine sehr große Nachfrage – nach qualitativ Gutem. Oldtimer mit Restaurati­onsbedarf will keiner mehr haben.

Die Tage des Verbrennun­gsmotors scheinen gezählt zu sein: Wie zuversicht­lich sind Sie, was die Zukunft der Oldtimer angeht?

Sogar sehr. So wie es im Moment bei mir im Geschäft und in der Werkstatt läuft, merke ich überhaupt nichts davon. Wenn man beobachtet wie groß der politische Druck von außen ist, sich E-autos zu kaufen – dafür sind es dann doch Wenige, die zu einem Elektrofah­rzeug greifen. Und Oldtimer sind eigentlich auch nachhaltig: Denn wenn das Auto schon produziert wurde, braucht es keinen Kohlenstof­fdioxid mehr zur Herstellun­g.

Für wen ist ein Oldtimer eine gute Investitio­n?

Man muss sich klar sein, dass man die Sachen auch fahren muss. Wenn sie nur stehen, gehen sie vom Stehen kaputt. Einen qualitativ guten Oldtimer kann man wie ein modernes Auto nutzen. Als Einsteiger sollte man ein Modell nehmen, bei dem die Versorgung mit Ersatzteil­en sehr gut ist und das von der Gebrauchst­üchtigkeit relativ simpel ist – also, so was ab den 60er Jahren. Preislich sollte man mit 10 000 bis 20 000 Euro rechnen.

Wird es irgendwann E-oldtimer geben?

Nee, dass die E-autos generell mal einen historisch­en Status kriegen werden, glaube ich nicht. Die Technik ist da zu anfällig – gerade die Batterien. Die E-autos sind nicht mehr so nachhaltig gebaut. Ein Tesla ist wie ein Joghurt-becher: Ein Wegwerf-artikel.

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Foto: privat Matthias Knödler ist seit 29 Jahren im Oldtimer-geschäft.

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