Heidenheimer Zeitung

Sacher entscheide­t Derby

Der VFL Gerstetten bezwingt die SG Heldenfing­en/heuchlinge­n mit 1:0. Dabei stehen beide Trainer auf dem Platz.

- Von Jochen Gerstlauer

Wenn sich vor dem Spiel die Trainer beider Teams warm machen, dann muss es personell schon sehr eng zugehen. Während beim VFL Gerstetten die Torhüter ausgingen, musste Sg-trainer Daniel Mack auf fast seinen kompletten Sturm verzichten. Zumindest stand Nico Hering wieder von Anfang an zur Verfügung.

Nachdem Vfl-torhüter Denis Baum bei der Derbyniede­rlage gegen Schnaithei­m ins Krankenhau­s musste und auch sonst kein Torhüter zur Verfügung stand, musste Trainer Patrick Bartak zum ersten Mal in seiner Karriere zwischen die Pfosten. „Als gelernter Innenverte­idiger war es für mich somit eine Premiere, einmal das Tor zu hüten“, sagte Bartak mit einem Schmunzeln. Eines vorweg: Er machte seine Sache souverän und hielt die Null.

Beide Teams mussten zwei Tage zuvor bei ihren Derbyniede­rlagen schon personell improvisie­ren. Gerstetten hatte gegen Schnaithei­m das Nachsehen gehabt (2:3) und die SG Heldenfing­en/heuchlinge­n verpasste bei der TSG Nattheim den Sprung an die Tabellensp­itze (1:3).

Gerstetten hatte vor gut 200 Zuschauern zunächst mehr vom Spiel. Immer wieder tauchten die hochgewach­senen Vfl-angreifer vor dem Sg-gehäuse auf. Großchance­n waren dennoch vorerst Mangelware. Erst in der 13. Minute senkte sich der als Flanke gedachte Ball von Fabrizio Lo Giudice hinter SG Torhüter Matthias Nannt an den Innenpfost­en.

Weiter hatten die Gäste mehr vom Spiel. Dann eine Schrecksek­unde für den VFL: Fabian Ammon musste nach einem harten Tackling in den Rücken seitens des Sg-torhüters verletzt vom Feld. Für ihn kam Steffen Sacher in die Partie. Nach einer halben Stunde dann eine Dreifach-chance der Gerstetter Angreifer. Zweimal

parierte Nannt stark, der dritte Schuss ging knapp am Gehäuse vorbei.

Sacher trifft mit Pausenpfif­f

Die Hausherren wachten dann aber auf. Auch sie kreierten erste gute Chancen, doch Gerstetten ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Mit dem Pausenpfif­f war es dann Steffen Sacher, der einen hohen Ball im Strafraum gekonnt herunterpf­lückte und eiskalt an Nannt vorbei zur verdienten Führung einschob.

Beide Teams kamen unveränder­t aus der Kabine. Wild entschloss­en begannen die Hausherren, doch Gerstetten­s Abwehr ließ defensiv nichts zu. Danach begann die beste Phase der Gastgeber. Angetriebe­n vom emsigen Nico Hering schien es nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fiel. Die Vfl-abwehr hatte nun alle Hände voll zu tun. Die Gäste lauerten auf Konter und Mateo Zelic hatte in der 77. Minute die Chance zur Vorentsche­idung. Bei seinem Alleingang aufs SG-TOR hämmerte er den Ball aber knapp drei Meter über das Tor.

Gelb-rot für Wirth

Als Jens Wirth auf Seiten der Gastgeber zehn Minuten vor dem Ende die gelb-rote Karte sah, schien die Partie entschiede­n. Mit diesem Ergebnis wäre Sg-coach Daniel Mack vor dem Spiel sogar zufrieden gewesen. Er selbst wechselte sich für die letzten Minuten der Partie noch ein. Tatsächlic­h hatte er in der 86. Minute den Ausgleich auf dem Fuß. Sein Schuss verfehlte das Vfl-tor nur um Zentimeter. Am Ende wäre aufgrund der zwei verschiede­nen Halbzeiten ein Unentschie­den verdient gewesen. Tumulte gab es noch nach dem Schlusspfi­ff, und in Richtung des Unparteiis­chen fielen noch einige lautstarke Worte. Die Gemüter beruhigten sich aber schnell wieder.

Vfl-trainer Patrick Bartak sprach seiner Mannschaft anschließe­nd ein Lob aus. „Wenn ich als Torhüter fast keinen Ball aufs Tor bekomme, dann hat meine Abwehr alles richtig gemacht“, sagte der 36-Jährige, der einen ruhigen Nachmittag hatte.

Sg-trainer Daniel Mack war emotional auf einer anderen Wellenläng­e. Er haderte vor allem mit einigen Entscheidu­ngen des Unparteiis­chen. „Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre ein Punkt sicherlich nicht unverdient gewesen“sagte Mack.

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Foto: Rudi Penk Der VFL Gerstetten bejubelt den Siegtreffe­r kurz vor der Halbzeitpa­use.

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