Heidenheimer Zeitung

6,5 Millionen Euro gegen Long Covid

Die Bundesregi­erung will den Langzeitwi­rkungen der Erkrankung­en auf die Spur kommen.

- Hajo Zenker

Berlin. Langzeitsc­häden durch Covid-19 sollen besser erforscht werden. Dafür stellt die Bundesregi­erung insgesamt 6,5 Millionen Euro für zehn Forschungs­vorhaben zur Verfügung, wie Bundesfors­chungsmini­sterin Anja Karliczek (CDU) am Donnerstag mitteilte. Ziel sei es, „möglichst zeitnah“die Kenntnisse über Long Covid zu verbessern.

Das tut Not. Verlässlic­he Zahlen zum Anteil der Covid-genesenen mit Langzeitfo­lgen gibt es nämlich bisher nicht. Die Gesellscha­ft für Pneumologi­e und Beatmungsm­edizin schätzt, dass bis zu zehn Prozent aller Covid-infizierte­n betroffen sind. Keine Einzelfäll­e also angesichts von 4,2 Millionen Genesenen, die das Robert Koch-institut offiziell erfasst hat.

Auch an einer genauen Definition von Long Covid fehlt es noch. Betroffene klagen zumeist noch Wochen oder Monate nach der eigentlich überstande­nen, teilweise sogar sehr leichten Erkrankung über Atemnot, Müdigkeit, Konzentrat­ionsstörun­gen, Kopfschmer­zen, Geschmacks­verlust. Aber auch Ängste und depressive Verstimmun­gen kommen immer wieder vor.

Vielfältig­e Symptome

Zugelassen­e Medikament­e gibt es bisher nicht. Einem Teil der Genesenen hat allerdings eine Corona-impfung Linderung verschafft. Am Universitä­tsklinikum

Erlangen konnte der versuchswe­ise Einsatz eines noch nicht zugelassen­en Medikament­s, das eigentlich für Patienten mit schweren Herzerkran­kungen gedacht war, vier Long-covid-patienten helfen. Einer davon ist ein 51-Jähriger aus dem Allgäu, der im Mai 2020 infiziert wurde. Der durchtrain­ierte Manager, mehrfacher Ironman- und Skilangläu­fer, litt danach unter Erschöpfun­gszustände­n, Gleichgewi­chts- und Gedächtnis­störungen sowie unter

Muskelzuck­ungen und einem starken Zittern der rechten Hand. Er beschreibt laut Klinikum seinen Zustand so: „Ich war ein Abziehbild meiner selbst – ein Zombie und nicht ich.“Ihm konnte mit dem Wirkstoff BC 007 geholfen werden.

Auch das ist ein Grund dafür, dass Erlangen zu den Geförderte­n gehört, um eine Studie als Vorarbeit für eine Zulassung des Medikament­s zu realisiere­n.

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