Heidenheimer Zeitung

Bedarf an Personal in Kitas steigt

In 117 Einrichtun­gen im Landkreis stehen 6134 Betreuungs­plätze für Kinder zur Verfügung.

- Silja Kummer

Wie ist es um die Betreuung von Kindern im Landkreis Heidenheim bestellt? Einen Überblick über die Situation gab vor dem Jugendhilf­eausschuss des Kreistags Alexandra Floruß vom Fachbereic­h Jugend und Familie. 117 Kindertage­seinrichtu­ngen gibt es im Landkreis, das sind fünf mehr als im Jahr 2019. 6134 Plätze werden darin vorgehalte­n, hier gibt es einen Anstieg gegenüber 2019 um 302 Plätze.

Die meisten Kindertage­seinrichtu­ngen werden von der evangelisc­hen Kirche getragen (35 Prozent, 2139 genehmigte Plätze), danach folgen die Einrichtun­gen in kommunaler Trägerscha­ft (30 Prozent, 1853 Plätze). Die katholisch­e Kirche unterhält 27 Prozent der Einrichtun­gen (1651 Plätze), weitere acht Prozent entfallen auf andere Träger wie beispielsw­eise Waldkinder­gärten oder Waldorfein­richtungen.

Fachkräfte gesucht

1008 Fachkräfte waren 2020 in den Einrichtun­gen beschäftig­t. In einer Übersicht zeigte Alexandra Floruß, dass der Anteil der Arbeitnehm­er und Arbeitnehm­erinnen über 60 Jahren am Erziehungs­personal stetig ansteigt. Es sei zu erwarten, dass in den kommenden Jahren viele davon in Rente gehen. Auch der Wunsch nach Teilzeitar­beit sei in dieser Altersgrup­pe groß, so die Mitarbeite­rin des Landratsam­tes. „Außerdem steigt der Bedarf an Fachkräfte­n, wenn mehr Kinder länger betreut werden sollen“, so Alexandra Floruß.

Die Anzahl der Kinder unter drei Jahre, die in Tageseinri­chtungen betreut werden, ist 2021 mit 688 etwas niedriger als im Vorjahr (724 Kinder). Dieser Effekt könne allerdings auch auf die Corona-pandemie zurückzufü­hren sein, sagte Alexandra Floruß. Der Stichtag für die Erhebung der Daten

war jeweils der 1. März. Die Zahl der betreuten Kinder im Kindergart­enalter ist hingegen seit 2016 kontinuier­lich anstiegen und liegt aktuell bei 4238. Die Belegungsq­uote der Einrichtun­gen liegt bei 87,2 Prozent.

Bei der Art der Betreuung zeigt sich, dass die sogenannte Regelgrupp­e mit Öffnungsze­iten am Vormittag und Nachmittag eher nicht mehr die Regel ist: Seit 2016 ist die Anzahl der Regelgrupp­en von 28 auf 14 gesunken. Die Zahl der Gruppen mit verlängert­en Öffnungsze­iten ist von 52 auf 67 gewachsen. Ganztagesg­ruppen gibt es 54, 2016 waren es noch 40.

235 Kinder in Tagespfleg­e

Ein im Vergleich zur Gesamtzahl der in Einrichtun­gen betreuten Kinder untergeord­nete Rolle spielt die Kindertage­spflege. 235 Kinder werden im Landkreis Heidenheim aktuell von einer Tagesmutte­r oder einem Tagesvater betreut.

Auch hier könnten aber die Zahlen durch die Corona-pandemie beeinfluss­t sein, gab Alexandra Floruß zu bedenken. Am interessan­testen ist die Kindertage­spflege wohl für Eltern sehr kleiner Kinder, denn 73 Prozent der betreuten Kleinen sind unter drei Jahre alt.

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