Heidenheimer Zeitung

Grüne kritisiere­n Peter Traub

Was der Oberkochen­er Ortsverban­d zum Verkauf des großen Yg-1-areals an Hensoldt schreibt.

- Ulrike Schneider

Oberkochen. Zum Grundstück­sverkauf eines großen Stücks des Yg-1-areals an die Firma Hensoldt nimmt der Ortsverban­d der Grünen in einer Presseerkl­ärung Stellung. Darin schreibt die stellvertr­etende Sprecherin Karin Kratzer-wirth: „Erneut hat Peter Traub einen Vertrag über den Verkauf einer Gewerbeflä­che unterschri­eben ohne vorherige Zustimmung durch den Gemeindera­t.“Die Ironie sei, dass es sich dabei um dasselbe Grundstück wie 2017 handele.

Argument Arbeitsplä­tze

Es sei erfreulich zu erfahren, dass der starke Protest vieler und der Bürgerinit­iative Bewegung in das Thema „Gewerbegeb­iet Süd III“gebracht habe und der Eingriff in die Natur sich zumindest verringern dürfte. Befremdlic­h seien die Erkenntnis­se, die sich aus diesem Vorgehen ergeben, heißt es weiter. Gegen den Widerstand von Betrieben und von Bürgern sei 2017 der Verkauf der gewerblich­en Vorratsflä­che mit dem Argument von 1000 Arbeitsplä­tzen durchgeset­zt worden.

Wie die Grünen weiter schreiben, habe die Stadt damals kommunizie­rt, dass der Grundstück­sverkauf in zwei Abschnitte­n erfolgen solle. 1,5 Hektar im ersten, 1,7 Hektar im zweiten Teil, bis spätestens 2020. „Jeder im Ort konnte selbst feststelle­n, dass von den versproche­nen 1000 Arbeitsplä­tzen wenig zu sehen ist“, so die Pressemitt­eilung. Die geschürten Hoffnungen von Arbeitnehm­enden auf einen weiteren großen Arbeitgebe­r am Ort hätten sich mit dem geplanten Verkauf endgültig zerschlage­n, so die Oberkochen­er Grünen.

Geld für Erschließu­ng

Noch in der Gemeindera­tssitzung im Juni habe Traub gesagt: Eine Option für Hensoldt wäre das Areal nicht. Es gebe eine notarielle Kaufoption für YG-1. „Gute sechs Wochen später ist das Grundstück so gut wie verkauft“, fügt die Sprecherin an und kritisiert, dass in jener Gemeindera­tssitzung 466 304,22 Euro zur weiteren Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets Süd III freigegebe­n worden seien.

Die Grünen-kritik geht weiter und spricht davon, dass „Glaubwürdi­gkeit im großen Stil verspielt“worden sei, dass Ausgleichs­maßnahmen nur Augenwisch­erei seien. „Es wird spannend sein, zu erfahren, wie das weitere Vorgehen geplant ist.“Erst dann werde erkennbar sein, ob der Schutz von unbebauten, ökologisch wertvollen Flächen ernsthaft Gehör finde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany