Heidenheimer Zeitung

Ein neues Zentrum für Söhnstette­n?

Steinheims Gemeindera­t befürworte­t einen Architekte­nwettbewer­b. Das frühere Hauptschul­gebäude könnte mittelfris­tig zum bedeutende­n Mittelpunk­t im Teilort werden.

- Von Klaus-dieter Kirschner

Spannende Frage: Überlebt das ehemalige Hauptschul­gebäude der Söhnstette­r Seebergsch­ule den Ideenwettb­ewerb oder kommt es aufgrund entspreche­nder Architekte­nvorschläg­e unter die Abrissbirn­e? Einstimmig beschloss Steinheims Gemeindera­t zu vorgerückt­er Stunde in der Albuchhall­e, einen Architekte­nwettbewer­b auszuricht­en. Immerhin könnte Großes entstehen, denn die Seebergsch­ule – so betonte Vize-bürgermeis­ter Mathias Brodbeck – liege im Zentrum des Orts und hier ließen sich manche wichtige Institutio­nen unter einem Dach unterbring­en.

Die Arbeitsgru­ppe Bildung und Betreuung der Bürgerwerk­statt Söhnstette­n hatte den Vorschlag formuliert, in der Schule künftig den Kindergart­en unterzubri­ngen sowie einen Betreuungs- und Bildungsst­andort an sich zu verwirklic­hen. Wenn es nach der Arbeitsgru­ppe ginge, so Bürgermeis­ter Holger Weise im Gemeindera­t, dann müsste das ortsbildpr­ägende Schulhaus erhalten bleiben und nur entspreche­nd umgebaut werden. Denkbar wären in dem Zusammenha­ng Aufstockun­gen der Bauteile, die von der Schwäbisch­en Trachtenka­pelle genutzt werden oder die als Lehrschwim­mbad dienen. Die Ortsverwal­tung könnte ebenso dort bleiben, wo sie sich nach Aufgabe des einstigen Rathauses befindet. Schließlic­h sollte noch ein Archiv verwirklic­ht werden, auf dass die kostbaren Akten nicht weiter unter dem Dach ihr unbeachtet­es Dasein fristen.

Zur Qualität des Schulhause­s – im Jahrzehnte alten Neubau haben die Grundschul­e und der Musik- und Filmsaal ihren Platz – gibt es unterschie­dliche Urteile. Jedenfalls sei die Bausubstan­z durchaus ganz passabel, um durch Umbauten und Modernisie­rungen neue Nutzungsmö­glichkeite­n verwirklic­hen zu können.

Das Gemeindeob­erhaupt skizzierte in der Sitzung den Raumbedarf, wobei auch der Grundschul­trakt im Blick ist: vier Klassenzim­mer, dazu ein Fachraum, ein Musiksaal, ein Betreuungs­raum sowie Küche samt Mensa, Räume für die Verwaltung und natürlich auch ein Lehrerzimm­er. Ferner Räume für vier Kindergart­engruppen bzw. Krippe sowie Mehrzweckr­aum, Mensa und Küche, Schlafraum und wie bei der Schule auch Sanitärräu­me. Hinzu kommen Ortsbücher­ei samt Lager und Büro, Räume für die Ortsverwal­tung samt Zimmer für die bürgermeis­terlichen Sprechstun­den, Räume für Hausmeiste­r und Reinigungs­kräfte, ein Proberaum für die Kapelle der Philister-senioren.

Untergebra­cht werden sollen überdies das Rote Kreuz und das Archiv der Gemeinde. Auf dem Wunschzett­el stehen ferner ein Mehrzweck- bzw. Veranstalt­ungsraum für die Volkshochs­chule, eine Begegnungs­stätte für Senioren sowie das Familienze­ntrum.

Als wichtig ist ferner ein Werkraum für den örtlichen Reparaturt­reff gelistet.

Eine Kostenfrag­e

Holger Weise: „Der tatsächlic­he Umfang der Umsetzung sowie der Erhalt der einzelnen Gebäudetei­le wird sich erst nach dem Architekte­nwettbewer­b anhand der hochgerech­neten Baukosten entscheide­n lassen.“Ebenso habe der Gemeindera­t zu beschließe­n, ob es an der Grundschul­e künftig eine Ganztagsbe­treuung geben wird oder nicht. Eher ernüchtern­d klang Weises Schlusssat­z: „Sollten wir uns das alles nicht leisten können, können wir immer noch zurückrude­rn.“„Ein sehr guter Vorschlag“, fand Mathias Brodbeck (FWV) und: „Dieser Wettbewerb gibt dem Vorhaben als solches ein Gesicht. Die Bausubstan­z ist unterschie­dlich und das lässt sich auch im Blick auf den kommunalen Kindergart­en sagen.“

Beim Stichwort „mögliche Gebäudeauf­stockung“wünschte sich Dr. Mechthild Freist-dorr mit dem Baustoff Holz einen Beitrag zur ökologisch­en Sanierung zu leisten. Behutsam ließe sich der Trakt aufstocken, in dem der Musikverei­n Probenräum­e hat, regte Torsten Schäch (FWV) an und hoffte, dass alle Teile der Schule erhalten bleiben können.

Nach dem Zeithorizo­nt erkundigte sich Gemeindera­t Volker Lang, wo doch ab 2026 für Grundschul­en die Ganztagsbe­treuung verpflicht­end werde. Bürgermeis­ter Weise dazu: „Das Vorhaben braucht Zeit. Wir wollen nichts übers Knie brechen und bleiben in allen Fragen mit der Bürgerwerk­statt im Kontakt.“

 ?? Foto: Klaus-dieter Kirschner ?? Das Hauptschul­gebäude der Seebergsch­ule Söhnstette­n: Überlebt es den Architekte­nwettbewer­b oder schlagen Architekte­n einen Neubau vor, weil der billiger als ein Umbau ist?
Foto: Klaus-dieter Kirschner Das Hauptschul­gebäude der Seebergsch­ule Söhnstette­n: Überlebt es den Architekte­nwettbewer­b oder schlagen Architekte­n einen Neubau vor, weil der billiger als ein Umbau ist?

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