Tipps und Vitamine aus dem Lehrgarten
Ehrenamtliche pflegen hier rund 300 Bäume und geben ihr Wissen weiter – so etwa bei Apfelverkostungen.
Bergenweiler. Apfel ist nicht gleich Apfel. Die Mitglieder des Heidenheimer Kreisverbands für Obstbau, Garten und Landschaft (KOV) sowie der Baum- und Fachwartvereinigung wissen das nur allzu gut. Im Lehrgarten des Landkreises pflegen sie rund 300 Bäume, darunter auch 32 verschiedene Apfelsorten. „Wir probieren immer wieder neue Sorten aus“, sagt Hartmut Nagel, Vorsitzender und Geschäftsführer des KOV.
Was genau das bedeutet? Kurz gesagt, dass die Bäume unter Beobachtung stehen. Ist die Sorte in unserer Region resistent genug gegen Keime? Bringt sie ausreichend Ertrag? Passen die klimatischen Bedingungen? Information für Information wird im Lehrgarten gesammelt – bis sich ein Baum bewährt hat oder im Zweifelsfall eben wieder Platz machen muss für eine neue Bepflanzung. Auf diese Art und Weise haben die Ehrenamtlichen über die Jahre hinweg einen großen Wissensschatz zusammengetragen. Diesen teilen sie vor allem mit den hiesigen Obst- und Gartenbauvereinen, aber auch mit Privatleuten, die in ihrem Garten ein Bäumchen pflanzen wollen.
Das Interesse an den Informationen ist jedenfalls da. Das zeigte zuletzt wieder die im Lehrgarten angebotene Behangbesichtigung mit Apfelverkostung. Knapp 100 Besucher wurden gezählt. Und während sich die einen Tipps holen wollten, wie sie dem dieses Jahr verstärkt auftretenden Pilzbefall durch gezieltes Ausschneiden von Ästen Herr werden können oder Unkraut ohne Chemie, dafür mit Hackschnitzeln fernhalten können, erhofften sich andere Entscheidungshilfen für den bevorstehenden Kauf in der Baumschule.
Äpfel zehn verschiedener Sorten konnten vor Ort probiert werden. Zu süß? Zu sauer? Ohne allergische Reaktion bekömmlich? Fragen über Fragen, auf die die Besucher des Bergenweiler Lehrgartens nun Antworten gefunden haben.