Heidenheimer Zeitung

Verstappen setzt sich selbst ans Ende

In Sotschi droht Regen. Red Bull wechselt Teile des Motors.

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Sotschi. Fast auf Augenhöhe waren Max Verstappen und Lewis Hamilton nach Russland gekommen – doch nun wird der enge Titelkampf in Sotschi wohl zum Fernduell. Schon während des freien Trainings wurde bekannt, dass Red Bull in Verstappen­s Auto einen neuen Antrieb verbaut hat, der Wm-spitzenrei­ter startet damit am Sonntag (14 Uhr/ Sky) vom Ende des Feldes.

Und ganz vorne wird mit großer Wahrschein­lichkeit ein Mercedes stehen – wenngleich es vielleicht nicht Hamilton sein wird. Teamkolleg­e Valtteri Bottas machte zum Auftakt den stärksten Eindruck. Mit nur 44 Tausendste­ln Rückstand folgte Hamilton, auch in diesem Jahr spricht also vieles dafür, dass Mercedes seine Serie fortsetzt: Jedes Rennen seit 2014 haben die Silberpfei­le in Sotschi gewonnen.

Auch vor diesem Hintergrun­d entschied man sich bei Red Bull wohl für den Wechsel der Motorenkom­ponenten. In Russland hat das Team wenig zu verlieren. Denn aufgrund eines Unfalls der Rivalen in Monza wäre Verstappen ohnehin um drei Startplätz­e zurückvers­etzt worden.

Für Verstappen sei es „schade“, sagte Hamilton nach dem Training: „Und wir müssen jetzt versuchen, maximal davon zu profitiere­n. Das wäre ein Doppelsieg.“Was am Sonntag für Red Bull möglich ist, bleibt abzuwarten, Verstappen wusste als Sechster im Training kaum zu beeindruck­en. Ordentlich lief es für Sebastian Vettel, der im Aston Martin Neunter wurde. Mick Schumacher wurde Letzter.

Am Freitag schien über Sotschi die Sonne, für Samstag ist heftiger Regen angesagt. Sogar eine Absage des Qualifying­s wollte man im Fahrerlage­r nicht ausschließ­en. „Regnen wird es zu 100 Prozent“, sagte etwa Schumacher­s Haas-teamchef Günther Steiner: „Wir müssen schauen, ob das Wasser ausreichen­d von der Strecke abläuft.“

Sollte tatsächlic­h kein Qualifying möglich sein, würde das Ergebnis des letzten freien Trainings die Grundlage für die Startaufst­ellung bilden – Bottas’ schnelle Runde am Freitag viel Wert. Allerdings hat der Finne bereits angekündig­t: Im Zweifel würde er Hamilton den Sieg wohl überlassen.

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