Heidenheimer Zeitung

Laschet soll ganz viel beten

Zu Äußerungen von Armin Laschet (CDU) im Bundestags­wahlkampf

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Auf dem Parteitag der CSU in Nürnberg sagte der Christdemo­krat und Möchtegern-kanzler Laschet wörtlich: „In all den Entscheidu­ngen der Nachkriegs­geschichte standen Sozialdemo­kraten immer auf der falschen Seite (. . .) in der Wirtschaft­s- und Finanzpoli­tik.“

Diese herabwürdi­gende, ehrabschne­idende Äußerung des Christdemo­kraten haben führende und verdiente sozialdemo­kratische Politiker wahrlich nicht verdient.

Ich denke dabei an Kurt Schumacher, der fast zehn Jahre im Konzentrat­ionslager war und einer der Gründungsv­äter der Bundesrepu­blik war.

Oder der Spd-politiker Carlo Schmid, der maßgeblich­e Arbeit für das Grundgeset­z lieferte bzw. dazu beitrug.

Auch der Friedensno­belpreistr­äger Willy Brandt hat als Kanzler zur neuen Ostpolitik und Entspannun­g und Versöhnung des Warschauer Paktes wesentlich beigetrage­n.

Und der ehemalige Spd-bundeskanz­ler Helmut Schmidt ist einer Umfrage zufolge der beliebtest­e Politiker der neuen deutschen Geschichte. Und er war zudem ein von internatio­nalen Wirtschaft­sführern und Wissenscha­ftlern geachteter Politiker.

Tief überzeugt bin ich auch, dass mein Großvater als überzeugte­r Sozialdemo­krat, der jahrelang täglich zu Fuß von Fachsenfel­d/pfannensti­el über den Arbeiterwe­g sieben Kilometer hin und zurück zur Bergwerkgr­ube nach Wasseralfi­ngen lief, sich über diese ehrabschne­idende, unflätige Wahlkampfä­ußerung Laschets maßlos geärgert hätte.

Daher müsste der Cdu-christdemo­krat Laschet als Buße monatelang im Beichtstuh­l Platz nehmen und Tag und Nacht den schmerzhaf­ten Rosenkranz beten. Karl Maier, Unterkoche­n

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