Heidenheimer Zeitung

Natürliche Immunisier­ung?

Leserbrief zu „Coronapoli­tik: Mehrheit für Umstellung“vom 30. September

- Berger, Dischingen

In den im Hinblick auf Corona formuliert­en Gesetzen habe ich den Begriff der Immunität nicht gefunden. Die Rede ist von Geimpften bzw. Ungeimpfte­n. In der Covid-19-schausnahm­v unter § 2 Punkt 2 findet man diesen Text: „(. . .) eine geimpfte Person (ist) eine asymptomat­ische Person, die im Besitz eines auf sie ausgestell­ten Impfnachwe­ises ist“. Im Umkehrschl­uss bedeutet das, dass eine geimpfte Personen mit Symptomen als nicht mehr geimpft gilt. Das müsste auch für Geimpfte mit positivem PCR-TEST gelten.

Kommt so eine Person mit Symptomen in ein Krankenhau­s, gilt sie als ungeimpft. Diese Zahl ist Grundlage für die Maßnahmen der Regierung. So ist gewährleis­tet, dass die Zahl der Ungeimpfte­n nicht abnimmt und nur Ungeimpfte erkranken. „Bei steigender Belegung sieht sie strengere Regeln für Ungeimpfte vor“, steht im Artikel.

Für Minister Lucha ist der Kern des Regelwerks die Binsenweis­heit,

dass Immunisier­te das Gesundheit­ssystem nahezu nicht belasten. Setzt man Immunisier­te mit Geimpften gleich, siehe oben.

Wie sagte Jens Spahn bei „Hart, aber fair“: „Wenn wir geschützte Menschen auch genauso testen wie ungeschütz­te, dann hört diese Pandemie nie auf.“

Über natürliche Immunisier­ung wird nicht diskutiert

Abgesehen davon, dass man mit einer Impfung nicht zu 100 Prozent immun gegen Covid-19 wird und diese Immunisier­ung ständig abnimmt – sonst bräuchte man keine Zweit- und Drittimpfu­ng – wird über die natürliche Immunisier­ung durch ein potentes Immunsyste­m überhaupt nicht diskutiert. Auch nicht über die Frage, ob eine natürliche Immunisier­ung gegenüber der durch Impfung erfolgten Immunisier­ung langfristi­g wirksamer ist, z. B. gegenüber weiteren Mutationen.

Harald

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