Zeiss-konzern baut den Vorstand um
Bei der Medizintechnik-tochter geht überraschend der Chef. Der Aktienmarkt reagiert negativ darauf.
Oberkochen. Beim Zeiss-konzern gibt es überraschende Veränderungen im Vorstand. Markus Weber übernehme zum 1. Januar 2022 den Vorstandsvorsitz der börsennotierten Medizintechnik-tochterfirma Carl Zeiss Meditec, teilte das Unternehmen mit. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Dr. Ludwin Monz, der zudem im Vorstand der Zeiss AG die Medizintechnik-sparte verantwortet, hatte sich am Donnerstag mit dem Aufsichtsrat über eine Beendigung seiner Vorstandsmandate bei der Zeiss-gruppe und der Zeiss Meditec verständigt. Er wird zum 31. Dezember aus dem Konzern ausscheiden. Die Meditec-aktie rutschte daraufhin am Freitag leicht ab.
Dieser Wechsel geschehe im besten Einvernehmen und auf persönlichen Wunsch des seit 2010 amtierenden Chefs, hieß es in einer Erklärung des Konzerns. „Er habe Zeiss Meditec entscheidend und nachhaltig vorangebracht und zum größten börsennotierten Unternehmen Ostdeutschlands aufgebaut“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Carl Zeiss AG, Karl Lamprecht.
Der Abgang von Monz führt zu weiteren Veränderungen in der Chefetage des Zeiss-konzerns. Denn der neue Zeiss-meditecchef Markus Weber verantwortet im Vorstand der Zeiss AG zurzeit die Halbleitersparte. Diesen Bereich wird er nun ebenfalls zum 31. Dezember abgeben. Sein Nachfolger für diesen Vorstandsbereich wird Andreas Pecher. Durch die interne Besetzung der Chefposten sei Kontinuität gewahrt, hieß es in einer Mitteilung der Konzernzentrale in Oberkochen.
Die Carl Zeiss Meditec ist im Mdax notiert. Das Unternehmen stellt Ausrüstung zur Diagnose und Behandlung von Augenerkrankungen sowie Op-mikroskope her. Die Beschäftigtenzahl lag zuletzt bei rund 3400. Hauptaktionär ist die Carl Zeiss AG.