Heidenheimer Zeitung

Der Mann, der oben nicht kann

- Gerold Knehr über das Zweitliga-phänomen Simon Terodde

Lange Zeit dachte Dieter Schatzschn­eider, er habe einen „Rekord für die Ewigkeit“inne. Wer sollte seine Marke von 153 Toren, die er in der zweiten Fußball-bundesliga in der Zeit von 1978 bis 1987 für Hannover 96 und Fortuna Köln erzielte, übertreffe­n? Schließlic­h ist heutzutage ja nahezu jeder Bundesligi­st auf der Suche nach einem guten Mittelstür­mer und angelt sich die besten Angreifer des Unterhause­s. „Aber jetzt ist da einer, der alles wegknallt“, staunt der mittlerwei­le recht füllig gewordene 63-Jährige.

Terodde hat sich tatsächlic­h auch in der Bundesliga versucht. Beim VFB Stuttgart und beim 1. FC Köln. Doch konnte der 33-Jährige nicht so recht. Dort kam er auf zehn Tore in drei Spielzeite­n.

Umso besser flutscht es für den gebürtigen Bocholter in der zweiten Liga. Dort traf er in 261 Spielen für Union Berlin, den VFL Bochum, den VFB Stuttgart, den 1. FC Köln, den Hamburger SV und nun für Schalke 04 schon 152 Mal. Ein Tor am Sonntag gegen den FC Ingolstadt – und Terodde hätte Schatzschn­eiders Rekord eingestell­t, zwei Treffer, und der Altmeister wäre seine Bestmarke los.

Am vergangene­n Wochenende ist Terodde gegen Hansa Rostock ein solcher Doppelpack gelungen. Allerdings bekam er dabei einen Schlag gegen die Wade – und musste diese Woche im Training kürzertret­en. Doch angesichts der Aussicht, der Robert Lewandowsk­i der zweiten Liga zu werden, kennt Terodde keinen Schmerz. Er will den Rekord unbedingt.

Dieter Schatzschn­eider würde ihm sogar zwei, drei, vier Tore gönnen. Hauptsache ist, dass Terodde am nächsten Wochenende nicht trifft. Da ist Schalke 04 zu Gast bei Hannover 96, Schatzschn­eiders Leibund Magenverei­n.

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