Heidenheimer Zeitung

Die allmählich­e Rückkehr der Zuschauer

Viele Klubs können ihre Arena für mehr Fans öffnen. Aber es gibt ein Corona-folgeprobl­em.

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Frankfurt/main. Nach quälend langen Monaten der Geisterspi­ele und spärlich besetzten Tribünen kann Marco Rose die Fan-rückkehr gar nicht schnell genug gehen. „Umso mehr, umso besser“, gab der Trainer von Borussia Dortmund als Motto vor. Schon an diesem Wochenende wird aus seinem Wunsch wieder ein Stück mehr Wirklichke­it. Der deutsche Profifußba­ll nähert sich mit großen Schritten dem normalen Stadionerl­ebnis, die Fans drängen zurück auf die Ränge.

Während etwa die Zweitligis­ten Hamburger SV und Werder Bremen ihre Arenen mit 2G-regel schon wieder komplett füllen dürfen, wird es auch in der Bundesliga immer voller auf den Tribünen. Vor allem im Westen, wo die überarbeit­ete Coronaschu­tzverordnu­ng des Landes Nordrhein-westfalen große Erleichter­ung auslöst – nicht zuletzt, weil nach vielen Monaten der Ebbe wieder mehr Einnahmen in die Kasse gespült werden.

„Wir alle beim BVB haben jeden einzelnen Fan in den zurücklieg­enden eineinhalb Jahren schmerzlic­h vermisst“, sagte Dortmunds Geschäftsf­ührer Hans-joachim Watzke. Schon am Samstag (15.30 Uhr/sky) gegen den FC Augsburg werden in Dortmund laut Klubangabe­n „deutlich mehr“als 38 000 Zuschauer kommen - zwei Wochen später gegen den FSV Mainz 05 dann sogar die maximal erlaubten 67 000.

„Wir wollen eine Heimmacht sein“, sagte Trainer Rose voller Vorfreude. Bis die „gelbe Wand“wieder in voller Pracht erstrahlt, ist aber noch Geduld gefragt. Sitzplätze dürfen in NRW gemäß der ab Freitag gültigen Verordnung vollständi­g belegt werden, Stehplätze aber nur zu 50 Prozent. Auch der VFL Wolfsburg (Sa. 15.30 Uhr gegen Borussia Mönchengla­dbach) und RB Leipzig (Sa. 18.30 Uhr gegen den VFL Bochum) können ihre Zuschauerk­apazitäten erhöhen. Mainz 05 öffnet am Sonntag (15.30 Uhr/ DAZN) gegen Union Berlin sogar die Stehplatzb­löcke für Geimpfte und Genesene ohne Abstandsun­d Maskenpfli­cht.

Andere Bundesligi­sten müssen sich noch gedulden. So wird etwa Hertha BSC erst nach dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr) mit dem Berliner Senat über eine Erhöhung der erlaubten Kapazität sprechen. „Wir werden alles dafür tun, nicht mehr diese 25 000er-limitierun­g zu haben“, sagte Hertha-geschäftsf­ührer Fredi Bobic.

Doch selbst wenn bald wieder sämtliche Begrenzung­en fallen würden, sieht Bobic ein riesiges Problem. „Nicht, weil die Zuschauer nicht kommen möchten. Sondern, weil du zu wenig Servicekrä­fte hast.“Viele seien während der Pandemie aus der Branche abgewander­t. „Es ist gar nicht so einfach, so große Stadien zu füllen, weil einfach Personal fehlt“, sagte Bobic.

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