Heidenheimer Zeitung

Wellbrock ist jetzt der Gejagte

Der Olympiasie­ger von Tokio ist auf der Kurzbahn gefordert. Die Umstellung ist herausford­ernd.

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Berlin. Der ersehnte Olympiasie­g ist in der Tasche, was jetzt kommt, ist Zugabe. Könnte man meinen. Doch so leicht macht es sich Florian Wellbrock nicht. Nach dem Tokio-gold im 10-Kilometer-freiwasser­schwimmen und Bronze über die 1500 Meter im Becken, hat für den Magdeburge­r nun der Schwimm-alltag wieder begonnen. Und der hat es in sich. Am vergangene­n Wochenende siegte Wellbrock noch einmal über die 10 Kilometer beim Europacup in Barcelona, ehe es zum Weltcup nach Berlin ging. Jetzt ist er auf der 25-Meter-bahn gefordert.

„Das ist eine Riesenumst­ellung. Schon der Wechsel vom Freiwasser auf die 50-Meter-bahn hat es in sich“, sagt der 24-Jährige. Und er ist froh, dass Alltag einkehrt. „Die Lust auf das Wasser ist da, sie war auch unmittelba­r nach Olympia nicht weg. Ich habe ja gleich zwei Wochen weiter trainiert. Urlaub hätte sich wegen der vielen Medien- und Feiertermi­ne gar nicht gelohnt“, sagt Wellbrock. Erholung gab es danach, seit gut drei Wochen trainiert er wieder.

Wellbrock ist nun der Gejagte. „Es wurde in Barcelona schon sehr geschaut, was ich mache, wie ich es mache, welche Taktik ich anwende, welche Methoden.“Aber damit kann er genauso umgehen wie mit dem öffentlich­en Druck. Meistens zumindest. „Als es in Tokio über 800 Meter nicht mit der Medaille geklappt hat, ich nur Vierter geworden bin, hat mich das geärgert und mich unter Druck gesetzt. Der dritte Platz über die 1500 Meter hat dann alles wieder gelöst“, erzählt der gebürtige Bremer, der 2015 nach Magdeburg zu Bundestrai­ner Bernd Berkhahn gewechselt war.

Und der Coach hat mit seinem Schützling noch einiges vor. Um ihn weiter zu formen, wurde im Training zuletzt viel Wert auf Technik gelegt, die Intensität etwas zurückgeno­mmen. „Mit guter Technik kommen schnellere Zeiten und damit gute Ergebnisse“, sagt Wellbrock. Das soll schon in Berlin greifen.

 ?? Foto: Peter De Voecht/imago ?? Streckente­st ohne Regen: Das Frauen-team Sd Worx beim Training unterwegs.
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Foto: Peter De Voecht/imago Streckente­st ohne Regen: Das Frauen-team Sd Worx beim Training unterwegs. Bundesliga 2. Bundesliga

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