Viele Trainer auf dem Spielerbogen
Aktuell müssen viele Coaches selbst die Schuhe schnüren. Doch keiner ist davon begeistert.
Es gibt Fußballtrainer, die durchaus noch selbst auf dem Platz stehen könnten. Auch Daniel Mack gehört dazu. Zuletzt wechselte sich der 40-jährige Coach der SG Heldenfingen/heuchlingen im Auswärtsspiel beim SC Hermaringen in der Schlussphase selbst ein. Nur wenige Minuten zuvor kam wiederum Hermaringens Trainer Nico Schuska ins Spiel. Was ist da bloß los in den unteren Klassen?
Die personelle Situation, bereits am Saisonanfang angespannt, werde von Woche zu Woche sogar schlimmer, sagt Mack. Im Derby gegen Schnaitheim saß er zwar nur auf der Bank, dafür musste aber mit Tobias Kopp (33) der Coach der zweiten Mannschaft von Beginn an ran. Einen eigenen Startelfeinsatz will Mack so lange wie möglich hinauszögern. Zum einen habe er in der Vorbereitung nicht alles mitgemacht. „Wenn, dann würde ich es zähneknirschend machen“, betont er. Und noch wichtiger: „Ich möchte lieber junge Spieler einsetzen.“
Aufgrund der hohen Belastung gibt es nun die Verletzungsmisere. Für Mack kommt diese aber nicht überraschend. Nach einer langen Zwangspause starteten die Fußballer von 0 auf 100, wie er sagt. Doch noch mehr ärgern den Herbrechtinger die Doppelspieltage, die zuletzt an zwei Wochenenden hintereinander ausgetragen wurden. „Wir hatten vier Spiele in neun Tagen. Da geht es auch um die Gesundheit der Spieler“, so Mack, der nicht versteht, warum es keine Pause zwischen den Doppelspieltagen gab.
Am Sonntag wird Mack im Heimspiel gegen den TV Neuler wohl wieder auf der Bank sitzen. Macks Trainerkollegen wird man aber auf dem Rasen sehen: Gioacchino „Joe“Colletti fühlt sich mit seinen 36 Jahren hier noch pudelwohl und hat bereits acht Tore erzielt. „Neuler ist eine ganz andere Hausnummer. Wir geben freiwillig aber nichts her, können aber befreit aufspielen“, sagt Mack zur Favoritenrolle.
Trainer Bartak wieder im Tor
In einer Sondersituation befindet sich der VFL Gerstetten. Nachdem Torhüter Denis Baum noch etwas Zeit braucht für sein Comeback (hatte bei einem Spiel die Zunge verschluckt) und Nachwuchskeeper Marcel Sigloch an einem Meniskusanriss laboriert, wird wohl auch im Spiel bei der TSG Hofherrnweiler Trainer Patrick Bartak das Tor hüten. Zufrieden ist der 36-Jährige damit keineswegs. „Für einen Trainer ist das ein klarer Einschnitt“, so Bartak, der aber anfügt: „Wir hatten zeitweise zehn verletzte Spieler, die alle Ambitionen hatten, in der Startelf zu stehen. „Doch so langsam gibt es ein Licht am Ende des Tunnels.“