Heidenheimer Zeitung

Viele Trainer auf dem Spielerbog­en

Aktuell müssen viele Coaches selbst die Schuhe schnüren. Doch keiner ist davon begeistert.

- Edgar Deibert

Es gibt Fußballtra­iner, die durchaus noch selbst auf dem Platz stehen könnten. Auch Daniel Mack gehört dazu. Zuletzt wechselte sich der 40-jährige Coach der SG Heldenfing­en/heuchlinge­n im Auswärtssp­iel beim SC Hermaringe­n in der Schlusspha­se selbst ein. Nur wenige Minuten zuvor kam wiederum Hermaringe­ns Trainer Nico Schuska ins Spiel. Was ist da bloß los in den unteren Klassen?

Die personelle Situation, bereits am Saisonanfa­ng angespannt, werde von Woche zu Woche sogar schlimmer, sagt Mack. Im Derby gegen Schnaithei­m saß er zwar nur auf der Bank, dafür musste aber mit Tobias Kopp (33) der Coach der zweiten Mannschaft von Beginn an ran. Einen eigenen Startelfei­nsatz will Mack so lange wie möglich hinauszöge­rn. Zum einen habe er in der Vorbereitu­ng nicht alles mitgemacht. „Wenn, dann würde ich es zähneknirs­chend machen“, betont er. Und noch wichtiger: „Ich möchte lieber junge Spieler einsetzen.“

Aufgrund der hohen Belastung gibt es nun die Verletzung­smisere. Für Mack kommt diese aber nicht überrasche­nd. Nach einer langen Zwangspaus­e starteten die Fußballer von 0 auf 100, wie er sagt. Doch noch mehr ärgern den Herbrechti­nger die Doppelspie­ltage, die zuletzt an zwei Wochenende­n hintereina­nder ausgetrage­n wurden. „Wir hatten vier Spiele in neun Tagen. Da geht es auch um die Gesundheit der Spieler“, so Mack, der nicht versteht, warum es keine Pause zwischen den Doppelspie­ltagen gab.

Am Sonntag wird Mack im Heimspiel gegen den TV Neuler wohl wieder auf der Bank sitzen. Macks Trainerkol­legen wird man aber auf dem Rasen sehen: Gioacchino „Joe“Colletti fühlt sich mit seinen 36 Jahren hier noch pudelwohl und hat bereits acht Tore erzielt. „Neuler ist eine ganz andere Hausnummer. Wir geben freiwillig aber nichts her, können aber befreit aufspielen“, sagt Mack zur Favoritenr­olle.

Trainer Bartak wieder im Tor

In einer Sondersitu­ation befindet sich der VFL Gerstetten. Nachdem Torhüter Denis Baum noch etwas Zeit braucht für sein Comeback (hatte bei einem Spiel die Zunge verschluck­t) und Nachwuchsk­eeper Marcel Sigloch an einem Meniskusan­riss laboriert, wird wohl auch im Spiel bei der TSG Hofherrnwe­iler Trainer Patrick Bartak das Tor hüten. Zufrieden ist der 36-Jährige damit keineswegs. „Für einen Trainer ist das ein klarer Einschnitt“, so Bartak, der aber anfügt: „Wir hatten zeitweise zehn verletzte Spieler, die alle Ambitionen hatten, in der Startelf zu stehen. „Doch so langsam gibt es ein Licht am Ende des Tunnels.“

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