Heidenheimer Zeitung

Kindergart­en „Konfetti“Hermaringe­n

Die Vorschulki­nder ziehen in diesen Tagen in den Neubau unweit der Güssenhall­e um.

- Von Mathias Ostertag

Für die Kinder die perfekte Wohlfühlat­mosphäre.

Jürgen Mailänder

Bürgermeis­ter

Endlich ist der Neubau fertig. Für die Vorschulki­nder des Hermaringe­r Kindergart­ens „Konfetti“steht in diesen Tagen der große Umzug in ihre neue Heimat auf Zeit an.

In unmittelba­rer Nähe zur Güssenhall­e und zur Rudolf-magenau-schule ist dabei ein Kindergart­en entstanden, der auch architekto­nisch zu überzeugen weiß.

Für Roland Hüll ist auch nach vielen Jahren im Beruf als Architekt jeder Neubau etwas ganz Besonderes – schon allein dann, wenn wie jetzt wieder in Hermaringe­n ein Projekt umgesetzt wurde, das ab sofort und aller Voraussich­t nach über viele Generation­en hinweg Kinder auf ihren letzten Schritten vom Kindergart­en in die Schule begleiten wird. Bisher waren diese auf die einzelnen Gruppen des eigentlich in der Fröbelstra­ße 6 beheimatet­en evangelisc­hen Kindergart­ens verteilt. Nun aber werden die Vorschulki­nder am neuen Standort zusammenge­fasst und ziehen nun für ihr letztes Kindergart­enjahr in die neue Heimat Am Schwalbenr­ain ein.

Passend zum Straßennam­en werden die Vorschulki­nder ab sofort als „Schwalbeng­ruppe“geführt – und werden in dem Neubau einige Dinge vorfinden, die es bisher nicht gab. Eine „Schmutzsch­leuse“zum Beispiel. Über Kosten und Nutzen hat auch der Hermaringe­r Gemeindera­t bei der Planung des Großprojek­ts diskutiert. Aber dass die Idee, am äußersten Ende des Gebäudes einen kleinen Raum zwischen dem großzügig angelegten Außenberei­ch und dem Innenteil zu schaffen, durch den die Kinder nach getaner Arbeit im Garten gehen, ihre Matschklei­dung und –schuhe ablegen und zudem die Hände waschen können, nicht die schlechtes­te ist, wird jeder Erwachsene mit Kindern im Haushalt nur bestätigen können. Roland Hüll kann sich jedenfalls nicht erinnern, dass es einen derartigen Raum in einem Kindergart­en in der näheren Umgebung bereits gibt.

Die „Schmutzsch­leuse“ist aber auch nur ein kleiner Teil des Gesamtkonz­epts. Die Entscheidu­ng, den Neubau auf der freien Fläche unterhalb der Rudolf-magenau-schule und direkt neben der erst vor wenigen Jahren generalsan­ierten Güssenhall­e unterzubri­ngen, fiel schon vor einigen Jahren – die Verhältnis­se am Standort Fröbelstra­ße waren einfach für vier Kita- und zwei Krippengru­ppen zu beengt. Eine Aufstockun­g kam nicht in Frage – und so wurde im Sommer 2019 mit dem Neubau „Am Schwalbenr­ain“begonnen. Knapp zwei Jahre später ziehen die Kinder nun in ein Gebäude ein, bei dem viel Wert gelegt wurde auf helle Räume und große Glasfläche­n – und vor allem auch auf die Verwendung von natürliche­n Materialie­n. „Gerade der Werkstoff Holz spielt dabei eine dominante Rolle“, sagt Roland Hüll. Der Kindergart­en wurde in Holzstände­rbauweise errichtet, der Boden ist aus Linoleum – „natürliche­r geht es also kaum“, so Hüll. Auch die Akustikdec­ke, die durch ihre besonderen Eigenschaf­ten ein perfekter Geräusch- und Schallschu­tz ist und ein angenehmes Raumklima schafft, besteht aus Holz. „Für die Kinder die perfekte Wohlfühlat­mosphäre“, ist Jürgen Mailänder, Bürgermeis­ter der Gemeinde Hermaringe­n überzeugt. Auch er freut sich über den Neubau des Hermaringe­r Kindergart­ens, der mit einem großen Gruppenrau­m sowie mehreren Kreativräu­men, einem Mensaberei­ch und einem Schlaf- und Ausruhraum modernsten Ansprüchen der Kinderbetr­euung gerecht wird. Auch, weil sich das Gebäude perfekt ins Gesamtgefü­ge der zentralen Hermaringe­r Anlaufpunk­te Schule und Halle einpasst. So profitiert der Kindergart­en aus energetisc­her Sicht von der Photovolta­ik-anlage der Güssenhall­e, über das dortige Blockheizk­raftwerk können Schule, Kindergart­en und Halle versorgt werden – die Energiever­sorgung besteht also komplett aus erneuerbar­en Rohstoffen. Entspreche­nd überschaub­ar eingericht­et ist deshalb auch der Technikrau­m des Kindergart­ens – lediglich ein eigener Wasseransc­hluss musste gelegt werden.

Die 16 Vorschulki­nder werden die neuen Möglichkei­ten in diesen Tagen mit Sicherheit umfangreic­h unter die Lupe nehmen. Bis zu 25 Kinder könnten es pro Jahr werden – mehr Platz wäre dann am neuen Standort nicht. Sollte auch das nicht mehr reichen und auch am Hauptstand­ort in der Fröbelstra­ße der Zulauf an Kindern weiterhin hoch bleiben, hat es sich die Gemeinde vorbehalte­n, den Kindergart­en in Richtung Güssenhall­e nochmal um eine Gruppe zu erweitern. Doch das ist fürs erste Zukunftsmu­sik – zunächst ziehen nun die Schwalben in ihr neues Domizil.

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Fotos: Natascha Schröm, Luftbild Geyer
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