Heidenheimer Zeitung

Cdu-politiker dringen auf Neuanfang ohne Laschet

Während der Sondierung­en mehren sich in der Union die Stimmen für eine personelle Erneuerung – und eine Mitglieder­befragung.

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Nach der Wahlnieder­lage der Union dringen immer mehr Cdu-politiker auf einen inhaltlich­en und personelle­n Neuanfang – und stellen damit Kanzlerkan­didat und Parteichef Armin Laschet in Frage. „Jetzt geht es um die Aufstellun­g für die Zukunft, einfach so weitermach­en ist keine Option“, sagte Parteivize Jens Spahn der „Welt am Sonntag“. Aus dem Umfeld von Friedrich Merz wurde eine neue Mitglieder­befragung über den Parteivors­itz ins Gespräch gebracht.

Spahn forderte einen Sonderpart­eitag bis Ende Januar – egal, ob es der Union doch noch gelingen sollte, eine Regierung unter ihrer Führung zu bilden. Zu Laschet sagte der Bundesgesu­ndheitsmin­ister: „Dass im Wahlkampf Fehler passiert sind und unser Spitzenkan­didat nicht richtig gezogen hat, kann niemand leugnen.“Die Entscheidu­ng über die Kanzlerkan­didatur sollten CDU und CSU laut Spahn künftig auf einem gemeinsame­n Parteitag treffen.

Es sei „Zeit für junge Köpfe“, sagte auch der Vorsitzend­er der Jungen Union, Tilman Kuban. „In der CDU darf jetzt kein Stein mehr auf dem anderen bleiben“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Einen Erneuerung­sprozess und personelle Konsequenz­en verlangte auch Cdu-präsidiums­mitglied Norbert Röttgen. Das müsse umfassend geschehen: „Partei, Fraktion, Inhalte, Kommunikat­ion, Personal“, sagte Röttgen dem „Tagesspieg­el“.

Vertreter von CDU und CSU trafen sich am Sonntagabe­nd zu ersten Gesprächen mit der Fdp-spitze. Zuvor hatte die SPD erste Sondierung­en mit FDP und Grünen. „Es war konstrukti­v und sehr sachlich“, sagte Spd-generalsek­retär Lars Klingbeil nach dem Treffen mit der FDP. Mit den Grünen sei es ein „sehr gutes, konstrukti­ves Gespräch“gewesen. Die SPD sei jetzt bereit für Dreiergesp­räche, so Klingbeil, also einschließ­lich der FDP. Grünen-chefin Annalena Baerbock bremste, über Dreiergesp­räche werde erst nach dem Sondierung­sgespräch am Dienstag mit der Union entschiede­n.

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