Heidenheimer Zeitung

Experten erwarten Rückgang der Grundwasse­rvorräte

Untersuchu­ngen sollen zeigen, wie sich Wasser im Untergrund der Schwäbisch­en Alb verbreitet.

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Karlsruhe. Vielerorts in Badenwürtt­emberg sind die Grundwasse­rvorräte im Moment rückläufig. Das liegt nach Angaben der Landesanst­alt für Umwelt Badenwürtt­emberg (LUBW) in Karlsruhe vom Montag daran, dass es im September weniger als sonst im Schnitt geregnet hat. „Aufgrund der aktuellen Randbeding­ungen ist mit weiteren Rückgängen der Grundwasse­rvorräte zu rechnen“, heißt es im aktuellen Lubw-report über die Grundwasse­rverhältni­sse im Land.

Allerdings befinden sich die Werte meist auf hohem Niveau: Anfang Oktober überwiegen den

Angaben zufolge in Baden-württember­g mittlere bis leicht überdurchs­chnittlich­e Grundwasse­rverhältni­sse. Dies geht unter anderem auf den vergleichs­weise regenreich­en Sommer zurück. Als unterdurch­schnittlic­h wird derzeit nur die Messstelle in Gemmingen (Landkreis Heilbronn) in der Lubw-übersicht angegeben.

Gesunkene Bodenfeuch­te

„Die Bodenfeuch­te hat deutlich abgenommen und schränkt den Grundwasse­rneubildun­gsprozess stark ein“, erläuterte­n die Fachleute. In den kommenden Wochen sei daher von weiteren

Rückgängen auszugehen. Großräumig­e Engpässe in der Wasservers­orgung seien wegen der momentanen Beobachtun­gen allerdings auszuschli­eßen.

Der Klimawande­l und längere Trockenhei­tsperioden führen dazu, dass es vielerorts weniger Grundwasse­r gibt und sich die Wasserqual­ität verändert – das ist auch ein Thema für die Forschung. Wissenscha­ftler aus Karlsruhe, aus Freiberg in Sachsen und Berlin starten dazu ein Forschungs­projekt auf der Schwäbisch­en Alb.

Wie die Technische Universitä­t (TU) Bergakadem­ie Freiberg mitteilte, sollen dafür über drei Jahre hinweg gezielt für die Gesundheit unbedenkli­che Mikroorgan­ismen an bestimmten Stellen ins Grundwasse­r gebracht werden. Die Forscher wollen nachverfol­gen, wie sie durch den Untergrund fließen. Ziel des Projektes sei es herauszufi­nden, auf welche Weise sich etwa Bakterien und Viren im Grundwasse­r verbreiten.

Die Deutsche Forschungs­gemeinscha­ft (DFG) fördert das Vorhaben mit rund 450 000 Euro. Beteiligt sind auch das Technologi­ezentrum Wasser in Karlsruhe sowie die TU Berlin.

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Ein Experte misst den Grundwasse­rstand.

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