Heidenheimer Zeitung

Gerstetten­s Partner befürworte­n ein starkes Europa

Am Tag der Deutschen Einheit sprachen auf der Alb die Bürgermeis­ter aus Cébazat und Pilisvörös­vár.

- Ulrich Bischoff

Heldenfing­en. Den 31. Jahrestag der Deutschen Einheit beging die Gemeinde in der Kliffhalle in Heldenfing­en. Gerstetten­s „gute Stube“, der Stucksaal im Bahnhotel, konnte eine pandemiege­rechte Größe für die rund 50 Gäste nicht bieten. Als Ansatzpunk­t für seine Rede zu 29 Jahren Partnersch­aft mit Cébazat in Frankreich und Werischwar in Ungarn wählte Bürgermeis­ter Roland Polaschek das Thema Gastlichke­it.

Polaschek machte klar, wer als Ergebnis der Partnersch­aft Freunde in Frankreich oder Ungarn hat, „der spreche anders von den Ungarn und von den Franzosen“. Die ursprüngli­ch andere Nation habe Gesicht und Namen bekommen. Respekt und Verständni­s schaffen sei der „Antrieb für unsere Partnersch­aften“.

Es gehe ihm nicht darum, am großen Rad der europäisch­en Politik zu drehen, sondern vielmehr sich „untereinan­der zu vernetzen“. Nur so habe Deutschlan­d nach dem Krieg wieder zu wirtschaft­licher Stärke gefunden.

Dr. Adam Fetter ist der neue Bürgermeis­ter im ungarische­n Pilisvörös­vár. Für ihn versteht sich die Freiheit nicht von selbst, sagte er in Heldenfing­en. Um frei leben zu können, gelte es, Opfer zu bringen. Am 3. Oktober sollten alle daran denken, dass Freiheit so viel bedeutet, wie die Luft zu atmen. Aufgabe sei es daher, die Jugend zu erinnern, dass die Zukunft in ihren Händen liege, sei doch das heutige Europa „in harter Arbeit erkämpft worden“.

Vor mehr als 30 Jahren haben sich die Freunde aus beiden Teilen Deutschlan­ds am Balaton getroffen, „denn in ihrer Heimat durften sie das nicht“. Sie haben die Treffen als eine „kleine Wiedervere­inigung“erlebt. Auch erinnerte Fetter daran, dass vor 32 Jahren Ungarn nach den damaligen Worten von Bundeskanz­ler Helmut Kohl „den ersten Stein aus der Mauer geschlagen“habe, als es die Westgrenze für die Ddr-flüchtling­e geöffnet habe.

Cébazats Bürgermeis­ter Flavien Neuvy griff bei der Feierstund­e

ein hochaktuel­les Thema auf: die bevorstehe­nde Kanzlerwah­l in Deutschlan­d, mit der er die Hoffnung verband, dass Deutschlan­ds neuer Kanzler mit dem französisc­hen Präsidente­n Emanuel Macron „die Bande zwischen unseren beiden Ländern verstärken wird“. Das Beispiel mit dem Lieferstop­p der bestellten U-boote

für Australien zeige, „dass Europa stark sein muss“, um den Machtblöck­en der USA, Russlands und Chinas die Stirn bieten zu können.

Bald 30 Jahre Partnersch­aft

Sein Blick richtete sich unwillkürl­ich auf Franz Nerad, den Vorsitzend­en des Gerstetter Partnersch­aftsverein­s,

als Neuvy den 30. Geburtstag der Partnersch­aft ansprach und sich „ein großartige­s Fest zu diesem wichtigen Ereignis“erhoffe. Mit einem Hoch auf Deutschlan­d, Frankreich und Ungarn verabschie­dete er sich.

Das Streichqua­rtett der Musikschul­e umrahmte die Feier musikalisc­h.

 ?? Foto: Markus Brandhuber ?? Bei der Gerstetter Feierstund­e zum Tag der Deutschen Einheit sprach auch Bürgermeis­ter Dr. Adam Fetter aus der ungarische­n Partnergem­einde.
Foto: Markus Brandhuber Bei der Gerstetter Feierstund­e zum Tag der Deutschen Einheit sprach auch Bürgermeis­ter Dr. Adam Fetter aus der ungarische­n Partnergem­einde.

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