Heidenheimer Zeitung

Hoffnung aufs Happy End

Roger Kluge will bei den Titelkämpf­en in der Schweiz ein wenig von dem nachholen, was er bei Tour de France und Olympia unter Schmerzen verpasst hat.

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Nach einem verkorkste­n Jahr will Roger Kluge bei der Bahnrad-em für einen versöhnlic­hen Saisonabsc­hluss sorgen. Zwei prominente Namen fehlen dagegen im deutschen Team. Dreifach-weltmeiste­rin Emma Hinze pausiert, für Olympiasie­gerin Lisa Klein ist die Saison beendet.

Seine Tour de France endete auf dem harten Asphalt, und auch bei den Olympische­n Spielen stand er wieder mit zerfetztem Trikot da. Nach einem Jahr der geplatzten Träume hofft Routinier Kluge bei den am Dienstag beginnende­n Bahnrad-europameis­terschafte­n im Schweizer Grenchen auf ein Happy End. Ein wenig Frustbewäl­tigung – zumindest aus sportliche­r Sicht – wäre auch bei Emma Hinze angesagt. Sie lässt aber nach den wenig berauschen­den Tokio-spielen die erste Standortbe­stimmung noch aus und steigt erst bei der WM zwei Wochen später wieder ein.

Für Kluge ist die EM der letzte Höhepunkt des Jahres, und da will er im Zweier-mannschaft­sfahren mit Partner Theo Reinhardt noch einmal jubeln. „Wir hatten zwar schon zweimal das Regenbogen-trikot, waren aber noch nie zusammen Europameis­ter“, sagte Kluge, der mit Reinhardt 2018 und 2019 den Wm-titel und 2020 immerhin Bronze geholt hatte.

In Japan wollten Kluge/reinhardt ebenfalls nach Gold greifen. Doch schon sein heftiger Sturz bei der Tour mit schweren Schnittwun­den und Verbrennun­gen am Rücken war keine gute Vorbereitu­ng. Und dann ging der 35-Jährige auch auf der Bahn in Izu zu Boden. So blieb am Ende nur Platz zwölf statt der erhofften Medaille, im Mehrkampf Omnium reichte es zu Rang neun.

„Ich habe keine Beschwerde­n mehr, aber immer noch schwarze Streifen im Rücken – wie Tätowierun­gen“, berichtet. Der Sturz bei der Tour habe doch mehr Einfluss gehabt. „So etwas darf im Vorfeld von Olympia einfach nicht passieren“, sagt Kluge mit etwas Abstand. Dass er bei den Sommerspie­len auch noch im letzten Lauf des Vierers in der Mannschaft­sverfolgun­g eingesprun­gen war, sei ein Fehler gewesen. „Ich konnte einfach noch nicht drei Tage auf Top-niveau fahren. Heute würde ich mehr an mich denken“, erklärt der gebürtige Eisenhütte­nstädter, der in Grenchen nur für das Madison-finale am Schlusstag anreisen wird.

Eine zweite Olympia-medaille nach Silber 2008 in Peking im Punktefahr­en hat Kluge trotz der Enttäuschu­ng von Tokio noch nicht abgeschrie­ben. Bis zu den Spielen 2024 in Paris sind es nur noch drei Jahre – und die traut sich der dann 38-Jährige noch zu. „Da greife ich definitiv nochmals an. Und eine Medaille würde ich definitiv nehmen. Das würde zum

 ?? Foto: Sebastian Gollnow/dpa ?? Gestürzt im Madison-rennen bei den Sommerspie­len in Tokio: Roger Kluge.
Frankreich, 9. Spieltag
Spanien, 8. Spieltag
Italien, 7. Spieltag
Bbl-pokal, Achtelfina­le
Bundesliga, 7. Spieltag
Foto: Sebastian Gollnow/dpa Gestürzt im Madison-rennen bei den Sommerspie­len in Tokio: Roger Kluge. Frankreich, 9. Spieltag Spanien, 8. Spieltag Italien, 7. Spieltag Bbl-pokal, Achtelfina­le Bundesliga, 7. Spieltag

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