Ein Sonderlob vom Trainer
In einem hochklassigen Bezirksligaspiel gelingt der HSG Oberkochen/königsbronn gegen den HSB der erste Saisonsieg. Die Grundlage für den 29:25-Erfolg wurde in der ersten Halbzeit gelegt.
Das mit Spannung erwartete Derby in der Herwartsteinhalle erfüllte alle Erwartungen. Emotionen, Tempo, tolle Spielzüge und Spannung bis zum Ende. Der Sieg blieb bei den Gastgebern von der HSG Oberkochen/königsbronn, die sich vor allem dank einer starken ersten Halbzeit mit 29:25 gegen den HSB durchsetzten.
Hsb-trainer Beo Somogiy wollte den Rückenwind aus den ersten beiden Saisonsiegen mitnehmen und konnte wieder auf die zuletzt im Urlaub weilenden Benny Hug und Oli Aeugle zurückgreifen. Tim Hoga, Coach der HSG, war mit dem Saisonauftakt in Schnaitheim (Unentschieden) nicht sonderlich zufrieden. Er musste auf die verletzten Timo Grohsler und Jakob Hug verzichten.
Bei Teams mit 6:0-Abwehr
Beide Teams begannen mit einer defensiven 6:0-Variante in der Deckung, was vor allem Gästetrainer Somogyi nach dem Spiel als Überraschung sah. Er rechnete fest mit einer offensiven Deckung der Heimmannschaft und ließ unter der Woche entsprechend trainieren.
Ohne das obligatorische Abtasten gingen beide Teams energisch und konzentriert zu Werke. Die Heidenheimer kamen anfangs mit der Deckung der HSG nicht zurecht. Zwar überstand man eine frühe Unterzahl noch relativ unbeschadet, doch nach dem 2:3-Anschluss durch Stegmaier drehten die jungen Hsg-akteure auf. Bis zur achten Minute enteilten die Hausherren dank einiger technischer Fehler der Gäste durch ihre flinken Hafner, Ludwig und Hofmann auf 6:2.
Ein Doppelschlag von Hsbspielmacher Rendle stoppte den Lauf der HSG, aber man merkte deutlich die Spielfreude der „jungen Wilden“aufseiten der Gastgeber. Als nach knapp 17 Minuten der starke Hsgler Colin Schneider auf 12:6 erhöhte, war die Gastmannschaft gehörig in Zugzwang. Hsg-keeper Gnatzig zeichnete sich öfters aus, aber auch Hsb-torhüter Bosch hielt, was zu halten war. Allerdings wurde er zu oft von seinen Vorderleuten alleine gelassen.
Die Heidenheimer stemmten sich gegen eine drohende Vorentscheidung und waren beim 11:14 knapp fünf Minuten vor der Pause tatsächlich wieder im Spiel. Konstantin Rendle und Benny Hug waren für den Anschluss verantwortlich.
Treffer ins leere Tor
Als Aeugle mit einer Zeitstrafe vom Feld musste, nahm Beo Somogyi den Torhüter raus. Kai Lumpp nutzte zweimal nacheinander einen Heidenheimer Ballverlust und warf ins leere Tor.
Beim 17:11 zur Pause schien schon eine kleine Vorentscheidung gefallen.
Ein Doppelschlag von Linkshänder Benny Hug war die erhoffte Reaktion aufseiten der Gäste gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit. Beim 17:13 schöpfte der HSB wieder Hoffnung. Doch nach einer Zeitstrafe nutzten die Hausherren gleich wieder die sich bietenden Lücken. Bis zum 23:18 hielten die Gastgeber den komfortablen Vorsprung und zu allem Übel musste auch noch Rendle verletzt raus.
Alles schien auf einen Sieg der Heimmannschaft hinauszulaufen.
Jetzt legten allerdings die erfahrenen Aeugle, Uhl und Hug einen wahren Kraftakt aufs Parkett. Hinten stand Matze Kost mitsamt seiner Vorderleute prächtig und vorne ballerten die genannten Akteure aus allen Rohren. Knapp neun Minuten vor dem Ende war es dann Oli Aeugle, der mit einem feinen Heber den 23:23-Ausgleich unter dem Jubel der Hsb-anhänger schaffte.
Aeugle trifft zum Ausgleich
Die Chance zur Führung war ebenfalls da, aber Hsg-keeper Gnatzig war auf dem Posten und hielt bravourös. Zu allem Überfluss pfiffen die sonst gut leitenden Schiedsrichter eine Vorteilsituation für Heidenheim zurück. Als dann Uhl (schöpferische Pause) und Aeugle (blutende Wunde) runter mussten, verloren die Gäste in den letzten Minuten den Faden. Siegels, Eckhard und Hofmann sicherten ihrer Mannschaft am Ende den Sieg, der insgesamt gesehen verdient war.
Die beiden Trainer sahen dies nach dem Spiel genauso. Somogyi haderte mit der ersten Halbzeit. „Wir haben da leider nur reagiert und nicht agiert“, so der Hsb-coach, der allerdings den Sieg als absolut verdient ansah.
Hsg-coach Hoga war entsprechend stolz auf sein Team. Auch er sah den Grundstein zum Sieg in der ersten Halbzeit. Dass sein junges Team beim 23:23 den Faden nicht verloren hat, war seiner Meinung nach ebenfalls entscheidend. „Zudem muss ich meiner Abwehr und meinem Torhüter Fabian Gnatzig ein besonderes Lob aussprechen“, so der sichtlich glückliche Trainer.