Vorwürfe gegen Kfw-tochter
Im Kontext der „Pandora Papers“taucht die DEG auf: die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft.
Frankfurt/main. Stefan Wintels hätte sich kurz nach seinem Amtsantritt als Co-chef der staatlichen Förderbank KFW sicher ein anderes Thema gewünscht, das in der Öffentlichkeit umgeht. Genauso Günther Bräunig, der bis Ende Oktober die Bank mit Wintels als Co-chef noch gemeinsam führt. Bei der Auswertung der „Pandora Papers“ist das Recherche-netzwerk von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“nämlich auch auf die Kfw-tochter DEG – Deutsche Investitionsund Entwicklungsgesellschaft – gestoßen.
Die DEG finanziert oder beteiligt sich an kleinen und mittelgroßen Unternehmen in Entwicklungsund Schwellenländern und unterstützt deutsche Mittelständler in diesen Ländern. Dass die DEG dubiose Geschäfte über Offshore-firmen in Steueroasen betreibt, sagen die Rechercheure nicht. Aber sie halten ihr die Finanzierung von Banken in Panama vor, einem Land, das als Steueroase bekannt ist und immer wieder in Fälle von Steuerhinterziehung und Geldwäsche verwickelt ist.
Die DEG bestätigt gegenüber unserer Zeitung die Aktivitäten in Panama, weist die Vorhaltungen aber zurück. Man halte sich strikt an alle Gesetze und die geltenden Richtlinien des Bundes. Zu den Maßnahmen vor einer Finanzierung gehöre die Prüfung von Unternehmen und Partnern – auch in Hinblick auf mögliche Anhaltspunkte für Geldwäsche.
Den „Pandora Papers“zufolge hat die DEG seit 2014 an elf Banken in Panama Kredite im Volumen von rund 250 Millionen Dollar ausgereicht. 2017 seien eine Reihe von panamaischen Banken wegen Geldwäsche bestraft worden. Die höchste Buße mit 300 000 Dollar habe es für ein Geldhaus gegeben, an der die DEG über Jahre Anteile von sieben Prozent gehalten habe.
„Die DEG finanziert auch lokale Geschäftsbanken in Panama“, teilte die Kfw-tochter mit. Man stelle den Instituten langfristiges Investitionskapital bereit. Gegenüber dem Recherche-netzwerk hatte die DEG zudem betont, im Bankensektor Panamas seien auch mit ihren Krediten tausende von Arbeitsplätzen finanziert worden.