Heidenheimer Zeitung

Der Bahnsteg bleibt gesperrt

Eine Reparatur der wichtigen Hermaringe­r Verbindung kommt für die Gemeinde aus Kostengrün­den nicht in Frage. Jetzt heißt es Warten auf die neue Brücke.

- Von Brigitte Malisi

Die Hermaringe­r Bürger müssen sich auch weiterhin auf Umwege einstellen: Der Fußgängers­teg über die Bahn von der Friedrichs­traße hinauf zum Schwalbenr­ain bleibt aus Sicherheit­sgründen gesperrt. Eine Reparatur kommt aus Kostengrün­den nicht mehr in Frage.

Die Bahngleise zerschneid­en die Gemeinde Hermaringe­n sozusagen in zwei Teile. Für Fußgänger und Radler gibt es zwei Möglichkei­ten diese im Ort zu queren: Den Durchlass in der Ortsmitte Richtung Burgberg und den Steg von der Friedrichs­traße hinauf zum Schwalbenr­ain. Gerade für Fußgänger und Radler ist der Steg eine beliebte Abkürzung und wird auch von vielen Schulkinde­rn genutzt.

Sperrung kam überrasche­nd

Dass der Steg in die Jahre gekommen ist, weiß die Verwaltung schon lange, die Komplettsp­errung im August kam aber dennoch überrasche­nd. Das Ingenieurb­üro Müller hatte festgestel­lt, dass die Verkehrssi­cherheit nicht mehr gewährleis­tet ist. Nachdem die Bohlen morsch und die Träger korrodiert seien, bestünde die Gefahr, dass Teile auf die Bahngleise stürzen könnten.

Robert Schmid, als Vertreter des Bürgermeis­ters, hatte zunächst noch die Hoffnung geäußert, dass man die Sicherheit des Stegs zumindest vorübergeh­end mit einer Reparatur herstellen könnte. Das Ingenieurb­üro hielt dies aber für völlig unwirtscha­ftlich, zumal es ja bereits Pläne für einen neuen Steg gäbe. Doch wie schnell lässt sich dieser realisiere­n?

Es zahle sich jetzt aus, dass man über die Jahre an der Planung drangeblie­ben sei, obwohl noch völlig unklar gewesen sei, wie schnell eine Realisieru­ng möglich ist, erklärt Bürgermeis­ter Jürgen Mailänder dazu auf Anfrage. Die fertigen Pläne lägen der Bahn vor. Wenn alles klappt wie vorgesehen, könnte bis in einem Jahr die neue Brücke stehen, so Mailänder. Was er damit meint, ist, wie schnell die Bahn ihre Zustimmung erteilt und die Modalitäte­n geklärt werden können.

Denn bis dahin, sind der Gemeinde die Hände gebunden.

Kein idealer Schulweg

Schnell läuft in so einer Angelegenh­eit bei der Bahn üblicherwe­ise nichts. Das hatte Planer Thilo Müller, der auf Bahnbrücke­n spezialisi­ert ist, von Anfang an deutlich gemacht.

In Hermaringe­n drückt man jetzt aber aufs Tempo, denn auch Mailänder weiß, dass der Durchlass in der Ortsmitte entlang der Straße nicht gerade ein idealer Schulweg ist. Gerade dann, wenn zeitgleich auch noch ein Laster den Durchlass passiert.

Nachdem in den vergangene­n Jahren in Hermaringe­n viel Geld für Brücken über die Brenz ausgegeben wurde, wird nun noch einmal die Bahnbücke die Finanzen der Gemeinde belasten. Um die Störung des Bahnverkeh­rs so gering wie möglich zu halten, muss die Überquerun­g aus Fertigteil­en zusammenge­setzt werden. Eine Kostenschä­tzung liegt bei etwa einer halbem Million Euro, die sich noch deutlich erhöhen könnte, wenn eine aufwändige Gründung nötig ist.

Um die Kosten zu stemmen, habe die Verwaltung einen Zuschuss beim Regierungs­präsidium beantragt, so Mailänder.

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Foto: Rudi Penk Die wichtige Fußgängerv­erbindung über die Bahngleise – der Steg von der Friedrichs­traße zum Schwalbenr­ain – bleibt in Hermaringe­n dauerhaft gesperrt.
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