Heidenheimer Zeitung

Ein Pilz macht Eschen Probleme

Fünf Prozent dieser Bäume sind resistent gegen den Schädling. Auch in Gussenstad­t gibt es standhafte Beispiele.

- Ulrich Bischoff

Gussenstad­t. Unter dem Begriff „Falsches Weißes Stengelbec­herchen“hat ein kleiner Pilz unter den Waldbesitz­ern und Forstleute­n von sich Reden gemacht. Harmlos ist der Pilz trotz seines poetisch klingenden Namens nicht: Eschenwelk­e oder gar Eschentrie­bsterben trifft’s eher für ihn. Der Pilz zerstört Eschen und lässt sie absterben. Doch es gibt auch dagegen resistente Eschen – unter anderem in Gussenstad­t.

Pilz zerstört die Bäume

Dieser Pilz grassiert überall, auch in den Heidenheim­er Wäldern. Zuerst werden die Triebe und Zweige dürr, dann geht es in der

Rinde weiter bis der Baum, seiner Standfesti­gkeit beraubt, umstürzt. Dabei ist gerade die Esche eine Baumart, die mit dem Klimawande­l besonders gut zurecht kommt.

Seit zehn Jahren befasst sich die Wissenscha­ft intensiv mit dem neuen, 2008 erstmals entdeckten „Bösewicht“. Inzwischen weiß man, dass der Pilz fünf Prozent der Eschen nichts ausmacht. Im Waldteil „Mittloh“, nordöstlic­h von Gussenstad­t, hat Revierförs­terin Mareike Mezger eine Gruppe solcher standhaft resistente­r Eschen-exemplare entdeckt und diese dann an die Forstliche Versuchs- und Forschungs­anstalt Baden-württember­g gemeldet. „Die stehen da wie eine Eins“, berichtete sie dem Gemeindera­t beim traditione­llen Waldbegang.

Eine neue Eschengene­ration?

Die Triebe der Mittloh-eschen werden daher von Fachleuten geerntet und treten die Reise in die Gewächshäu­ser der Forstliche­n Versuchs- und Forschungs­anstalt in Freiburg an. In der Hoffnung dass sich die Resistenze­n vererben und sich damit eine neue Eschengene­ration entwickeln lässt, sammelt die Anstalt derzeit gesund gebliebene Eschentrie­be aus dem ganzen Land. Unter ihnen eben auch solche aus Gussenstad­t.

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