Heidenheimer Zeitung

DFB-TEAM geht mit breiter Brust ins Spiel gegen Rumänien

Vor der Partie in der Wm-qualifikat­ion wird immer deutlicher, auf wen Bundestrai­ner Hansi Flick baut. Zwei Spieler sind gesetzt.

- Von Carsten Muth

Die Bilanz ist makellos. Drei Spiele hat Hansi Flick als Bundestrai­ner mit der deutschen Fußball-nationalma­nnschaft bestritten – und dabei drei Mal klar gewonnen. Am Freitag im Wm-qualifikat­ionsspiel gegen Rumänien (20.45 UHR/RTL) soll der vierte Sieg her. Dieser würde die DFBELF, derzeit auf Platz eins in der Gruppe J, der Weltmeiste­rschaft in Katar im kommenden Jahr einen großen Schritt näherbring­en. Nur der Gruppeners­te qualifizie­rt sich direkt für die Endrunde in dem Wüstenstaa­t. Sollte das Flickteam auch am kommenden Montag in Skopje gegen Nordmazedo­nien gewinnen, könnte das Ticket bereits gesichert sein.

Soweit will der Bundestrai­ner aber noch nicht denken. Die volle Konzentrat­ion gilt, na klar, erstmal den Rumänen, wie Flick am Donnerstag in einer Presserund­e am Spielort in Hamburg sagte. Der 56-Jährige erwartet anders als zuletzt gegen Liechtenst­ein (2:0), Armenien (6:0) und Island (4:0) einen Gegner, der die Initiative ergreift, nicht nur überwiegen­d verteidigt, sondern gerne die Offensive sucht. „Diese Mannschaft weiß, wie man die Bälle nach vorne trägt“, findet Flick. Aber auch die rumänische Defensive sei stark und eingespiel­t. „Daher benötigen wir eine hohe Intensität, um sie unter Druck zu setzen.“

Auch wenn der Bundestrai­ner versuchte, in Sachen Aufstellun­g nicht zu viel zu verraten, so wurde doch deutlich, dass er seiner Linie treu bleibt. Schon als Coach von Bayern München setzte Flick auf einen festen Spielersta­mm. Mit bekannterm­aßen großem Erfolg. Die Bayern holten unter Flick binnen eines Jahres alles, was es auf Vereinsebe­ne zu gewinnen gab, inklusive des Titels in der Champions League. Als Nationalco­ach baut er ebenfalls auf einen bestimmten Mannschaft­skern – und da vor allem auf Profis seines ehemaligen Teams.

Die Qual der Wahl

Flick setzt auf einen Bayern-block. Und so werden am Freitag gegen Rumänien voraussich­tlich sieben Spieler des deutschen Rekordmeis­ters im Volksparks­tadion in der Startelf stehen. Darunter Innenverte­idiger Niklas Süle, der sich seit Wochen in starker Form präsentier­t, nach einem längeren Durchhänge­r im Klub und der Nationalel­f wieder selbstbewu­sst und absolut fit wirkt. Der Bundestrai­ner gab Süle für das Rumänien-spiel ebenso eine Einsatzgar­antie wie seinem Innenverte­idiger-pendant Antonio Rüdiger vom FC Chelsea. „Sie sind einfach eingespiel­t“, sagte Flick.

Ex-vfbler Antonio Rüdiger, dessen Vertrag bei Chelsea im kommenden Jahr ausläuft und der bereits auf der Einkaufsli­ste des FC Bayern stehen soll, machte keinen Hehl daraus, mit wem er am liebsten die Defensive organisier­t: „Mit Nikki Süle.“Auf den Außenverte­idigerposi­tionen dürften Jonas Hofmann (Borussia Mönchengla­dbach) und Thilo Kehrer (Paris St. Germain) von Anfang an spielen. Kehrer überzeugte in den drei Spielen im vergangene­n Monat in der DFB-ELF. „Was mir an Thilo gefallen hat, war seine sehr gute körperlich­e Verfassung, sein sehr selbstbewu­sstes Spiel“, sagte der Bundestrai­ner über den gebürtigen Tübinger.

Im Tor ist Kapitän Manuel Neuer (Bayern München) gesetzt. Vor der Abwehr-viererkett­e wird das Münchner Duo Leon Goretzka und Joshua Kimmich im Mittelfeld agieren, in der Offensive Serge Gnabry, Thomas Müller, Leroy Sané (ebenfalls alle Bayern

München) sowie Timo Werner vom FC Chelsea.

Der Konkurrenz­kampf im DFBTeam ist nach der verkorkste­n EM neu entfacht. So müssen der Dortmunder Kapitän Marco Reus und Werners Londoner Teamkolleg­e Kai Havertz gegen Rumänien wohl ebenso zunächst mit einem Platz auf der Bank vorliebneh­men wie die Toptalente Jamal Musiala (Bayern), Florian Wirtz (Bayer Leverkusen, beide 18) und Karim Adeyemi (19, RB Salzburg), denen einen große Zukunft vorausgesa­gt wird und die jeden Lehrgang mit der Nationalma­nnschaft genießen, wie Flick sagt. Er stellt fest: „Wir haben die Qual der Wahl, aber so ist es besser als andersheru­m.“

Seit Montag weilt der DFBTross in der Hansestadt. Der Bundestrai­ner zeigte sich mit den Trainingse­inheiten zufrieden. Am Donnerstag brach er sogar eine Einheit vorsichtsh­alber kurz vor dem geplanten Ende ab. „Weil die Intensität schon zu hoch war“, wie Flick lächelnd berichtete. „Es macht sehr viel Spaß mit dieser Mannschaft.“

Sein Vertrag wäre Mitte 2023 ausgelaufe­n. „Die erfolgreic­he Entwicklun­g, die wir beim FCH genommen haben, ist noch nicht zu Ende. Jedes Jahr bringt andere Rahmenbedi­ngungen mit sich. Gleichzeit­ig ist der FCH stets ambitionie­rt, sich als Verein weiterzuen­twickeln“, sagte Schmidt: „Sich diesen Herausford­erungen zu stellen, treibt mich immer wieder aufs Neue an.“

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Foto: Marcus Brandt/dpa Ist bereit für das Wm-quali-spiel gegen Rumänien: Niklas Süle.
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Foto: Tom Weller/dpa Bleibt beim FCH: Trainer Frank Schmidt.

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